Eher zufällig haben wir an einem Sonntag Nachmittag eine Doku über die Iguazu Wasserfälle eingeschaltet. Und waren von der ersten Sekunde an gefangen. Über 250 Wasserfälle auf einer Breite von fast drei Kilometern. Wir waren uns von der ersten Sekunde an einig, dass wir die größten Wasserfälle der Welt unbedingt besuchen müssen! Da die Wasserfälle auf der Grenze von Argentinien und Brasilien liegen, hatten wir uns auch sehr schnell für ein zweites Ziel auf der Reise nach Südamerika entschieden. Rio de Janeiro.
Was ist die beste Reisezeit für die Iguazu Wasserfälle?
Das wichtigste bei der Planung der Reise zu den Iguazu Wasserfällen war erst einmal, die beste Reisezeit zu finden. Den höchsten Stand erreichen die Wassermassen zwischen Dezember und März. Was die Fälle sehr eindrucksvoll macht. Allerdings ist das Wasser in diesen Monaten so hoch, weil es ständig regnet. Was für eine Besichtigung des Nationalparks eher ungeeignet ist.
Die besten Chancen auf einen blauen Himmel gibt es im August und September. Aber dann ist der Wasserstand eher niedrig und es ist relativ kalt im brasilianischen Winter. Wir entschieden uns als für die Zeit dazwischen und reisten im April. Es nieselte zwar ab und zu, aber die Wasserfälle waren prall gefüllt.
Tipps: Deinen Regenmantel nicht vergessen. An manchen Stellen kommst du so nahe an die Wasserfälle, dass du ohne Regenmantel völlig durchnässt wirst. Auch Kamera und Handy musst du dann sicher verstauen.
Foz do Iguazu
Unser Hotel hatten wir auf der brasilianischen Seite gebucht. In Foz do Iguazu. Und schon die Anreise war ein kleines Abenteuer. Wir starteten nämlich vom kleinen nationalen Flughafen in Rio. Dessen Startbahn vor dem Zuckerhut mitten im Wasser liegt. Ein unbeschreibliches Erlebnis!
Aber auch der Flughafen bei den Iguazu Fällen ist nicht weniger beeindruckend. So mitten im riesigen Urwald. Zumal wir beim Anflug tatsächlich einen Blick auf die unfassbar großen Iguazu Wasserfälle werfen konnten. Nach der Landung marschierten wir quer über das Rollfeld in den kleinen Flughafen.
Infos: Auf den Rundflug mit dem Hubschrauber haben wir verzichtet. Nachdem wir darüber informiert wurden, dass dadurch die Tiere im Urwald rund um die Wasserfälle nachhaltig negativ beeinträchtigt werden.
Um einfach zu den jeweiligen Eingängen des Nationalparks und auch über die Grenze nach Argentinien zu kommen, haben wir eine Tour* gebucht. Im Wesentlichen war es ein Transfer mit Rundum-Service.
Iguazu Nationalpark in Brasilien
Am nächsten Morgen stand dann endlich unser erster Besuch der Wasserfälle auf dem Programm. Die größte Fläche der Iguazu Fälle liegt zwar auf argentinischer Seite, aber von der brasilianischen Seite hast du das bessere Panorama. Also starteten wir hier. Schon beim Aussteigen aus dem Van wartete die erste Sehenswürdigkeit auf uns. Unglaublich süße und sehr freche Nasenbären.
Und dann betraten wir den Panoramaweg direkt am Iguazu Fluss. Mit nicht in Worte zu fassenden Ausblicken. Wir waren schlichtweg überwältigt von diesem Naturwunder. Etwas Vergleichbares haben wir auf all unseren Reisen nicht erlebt!
Der Höhepunkt des brasilianischen Nationalparks wartete am Ende des Weges auf uns. Stege führten uns vor einem mächtigen Wasserfall direkt in den Fluss hinein. Und es eröffnete sich ein unfassbarer Blick in die gigantische Schlucht des größten Wasserfalls. Garganta del Diablo.
Parque das Aves
Auf dem Rückweg zum Hotel stoppte unsere Tour am Vogelpark Parque das Aves. Eigentlich besuchen wir keine Zoos, da sie uns meist nur traurig machen. Aber hier machten wir eine Ausnahme. Zum einen, weil der Vogelpark sich an verschiedenen Projekten zum Artenschutz beteiligt. Und zum anderen, weil fast alle Tiere aus schlechter Haltung und illegalem Tierhandel stammen.
Die meisten Tiere leben in riesigen, meist begehbaren Volieren mitten im Regenwald. So etwa super freche Tukane, Sittiche, Aras, Kolibris und sogar eine Harpyie. Die hätten wir inmitten der Bäume fast nicht gefunden, obwohl sie wirklich riesig ist. Viele der Papageien laufen oder fliegen aber auch einfach frei herum.
Leider haben wir aber auch vereinzelt zu kleine Käfige gesehen. Wir konnten aber nicht rausfinden, ob das einen Grund hat. Wie etwa Krankheit oder Eingewöhnung. Auf der Homepage des Parks findest du eine Karte. Und Infos zu den verschiedenen Projekten zum Naturschutz.
Wasserfälle auf argentinischer Seite
Auch wir stellten uns die Frage: Sollen wir auch die argentinische Seite der Fälle besuchen? Und die Antwort ist ganz klar ja. Denn im argentinischen Nationalpark kannst du ganz nah an viele der Iguazu Wasserfälle heran! Außerdem war der Grenzübertritt dank der gebuchten Tour maximal einfach.
Als Erstes setzten wir uns im argentinischen Park in die kleine Bahn, die uns mitten durch den Regenwald fuhr. Wir wollten nämlich unbedingt sofort den Garganta del Diablo aus nächster Nähe sehen. An der Endhaltestelle wartete allerdings zuerst ein knapp ein Kilometer langer Weg aus Stahlgittern. Quer über den Fluss Iguazu. Alleine das war schon unglaublich aufregend. Aber der Blick von oben in den donnernden Wasserfall toppte alles! So etwas erlebt man nur ein einziges Mal in seinem Leben.
Nach dieser unvergesslichen Erfahrung fuhren wir mit der Bahn zurück. Bis zum Startpunkt des Upper Trail. Über zwei Kilometer wanderten wir quer durch den Regenwald. Und aus Metallstegen in den Fluss hinein. Immer wieder ganz nahe an die Wasserfälle heran. Ein Ausblick verzauberte uns mehr als der andere!
Bei der anschließenden Pause wurden wir äußerst genau von den Nasenbären beobachtet. Einer saß sogar bei uns auf der Bank und ließ den Tisch nicht aus den Augen :-). Frisch gestärkt starteten wir den Lower Trail. Der uns den Anblick unzähliger Wasserfälle von unten ermöglichte. Wir waren überwältigt!
FAQs
Wie viele Tage braucht man für die Iguazu Wasserfälle?
Wenn du schon den Weg zu den beeindruckendsten Wasserfällen der Welt auf dich nimmst, musst du sie unbedingt von beiden Seiten besuchen. Dementsprechend solltest du für Iguazu zwei volle Tage einplanen. Einen für die brasilianische Seite und einen für die argentinische.
Wie komme ich zu den Iguazu Wasserfällen?
Sowohl in Argentinien als auch in Brasilien fahren Busse von der nächstgelegenen Stadt bis zum Eingang des Nationalparks. Einfach Richtung Cataratas einsteigen. Wesentlich entspannter ist es allerdings, ein Taxi zu nehmen. Das ist in Brasilien relativ günstig. Oder so wie wir einen Ausflug zu buchen. Dann musst du dich um gar nichts kümmern.
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Oh ja, die Wasserfälle fand ich auch wahnsinnig beeindruckend. Wir haben uns den Fällen von argentinischer Seite genähert und hatten auch dort im Hotel unsere Basis für drei Tage. Von dort aus sind wir erst zu den Spots auf der argentinischen Seite des Parks gewandert und später dann auch noch zu den Highlights auf der brasilianischen Seite. Ein tolles Erlebnis war auch ein Hubschrauberrundflug über die Fälle. Unvergesslich.