Als unser erstes Ziel in Peru hatten wir uns die Sehenswürdigkeiten Arequipa ausgesucht. Die weiße Stadt liegt nur auf 2335 Metern und wir konnten uns somit langsam an die Höhe gewöhnen. Außerdem ist Arequipa der perfekte Ausgangspunkt für einen kurzen Besuch des Colca-Canyon. Diesem haben wir während unserer Busfahrt nach Puno einen Besuch abgestattet. Wir wollten nämlich unbedingt den riesigen Titicaca-See bewundern.
Da der See auf 3812 Metern liegt, sind wir nicht mit dem Flugzeug von Arequipa nach Puno geflogen. Sondern haben uns bewusst für die Anreise mit dem Bus entschieden. Denn so gewöhnt sich der Körper besser an die Höhe und du leidest anschließend viel weniger wahrscheinlich an der Höhenkrankheit. Außerdem ist die Landschaft zwischen Arequipa und Puno einfach nur traumhaft. Es wäre wirklich schade, wenn du diese herrliche Natur nicht erleben würdest. Gebucht haben wir die Ausflüge wie immer alle über getyourguide*.
Sehenswürdigkeiten von Arequipa an einem Tag
Aussichtspunkte von Arequipa
Nach einem sehr langen Flug kamen wir spät abends endlich in Arequipa an. Und fielen nur noch ins Bett. Für den nächsten Tag hatten wir erst mittags eine Stadtführung gebucht. Somit konnten wir unser Abenteuer Peru gemütlich beginnen. Mit einem ausgedehnten Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels. Und schon das war ein Erlebnis für sich. Nicht nur, dass wir von unzähligen Kolibris umschwärmt wurden. Wir hatten auch einen fantastischen Blick auf den Kegel des 5.822 Meter hohen Vulkans Misti und den über 6000 Meter hohen, mit Schnee bedeckten Gipfel des Chachani-Vulkans. Ein unfassbares Panorama.
Und dann brachte uns unser Guide zu Beginn unserer Tour zu einem weiteren herrlichen Aussichtspunkt. Carmen Alto. Der Vulkan Misti mit der Stadt Arequipa zu seinen Füßen ist schon ein malerischer Anblick. Ebenso eindrucksvoll fanden wir den nächsten Stopp. Den Mirador de Yanahuara. Eine Terrasse mit hübschen Arkaden, von der wir einen ebenso faszinierenden Blick auf Arequipa und die Vulkane werfen konnten. Neben der Aussicht findest du dort übrigens auch noch eine hübsche barocke Kirche von 1750.
Sehenswürdigkeiten der Altstadt
Anschließend ging es dann in die Altstadt von Arequipa. Zum Hauptplatz Plaza de Armas, der von weißen Arkaden gesäumt ist. Die auffälligste der Sehenswürdigkeiten Arequipa ist aber die weiße Basilika mit den Vulkanen im Hintergrund. Außerdem durften wir noch eine Kuriosität bestaunen. In der unglaublich reich verzierten Iglesia de La Compañía hängt auf der linken Seite ein Bild vom letzten Abendmahl. Mit einem gebratenen Meerschweinchen auf dem Teller.
Am meisten hat uns aber das Kloster Santa Catalina aus dem 16. Jhd. beeindruckt. Es besteht gleich aus mehreren Plätzen, Straßen, Gebäuden und Kreuzgängen. Oft in den Farben blau und rot gehalten. Wir fühlten uns wie in einer Filmkulisse. Das märchenhafte Kloster wurde früher von Töchtern reicher Familien bewohnt, die von den Nonnen betreut wurden. Im Gegenzug statteten die Familien Santa Catalina mit großem Reichtum aus. Die einzelnen Wohnhäuser der Mädchen besitzen jeweils eine Küche, ein Schlafzimmer und ein Zimmer für das Dienstmädchen. Wir haben über eine Stunde im Kloster Santa Catalina verbracht!
Durch den Colca-Canyon
Am nächsten Morgen hieß es für uns ganz früh aufstehen. Denn schon um drei Uhr morgens wurden wir abgeholt, um den Colca-Canyon zu besichtigen. Den ersten Teil der Fahrt versuchten wir noch etwas zu schlafen, da es ohnehin dunkel war. Was sich gar nicht so einfach gestaltete. Denn aufgrund der Höhe von über 3000 Metern war es ziemlich kalt im Bus. Und das obwohl wir ziemlich warm eingepackt waren. Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir Chivay im Colca-Tal, wo ein kleines Frühstück auf uns wartete. Und mit der aufgehenden Sonne verschwand dann auch langsam die eisige Kälte.
Etwas aufgewärmt setzten wir anschließend unseren Weg fort. Zu einer der tiefsten Schluchten der Welt. Dem über 3000 Meter tiefen Colca-Canyon. Vorbei an kleinen Andendörfern, atemberaubenden Landschaften mit Terrassenfeldern und rauchenden Vulkanen fuhren wir zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten bei Arequipa. Zum Aussichtspunkt Cruz del Cóndor, an dem wir fast eine Stunde lang den größten Flugvogel der Welt beobachteten. Den mächtigen Andenkondor! Ein mehr als ergreifendes Erlebnis.
Erst Mittags kamen wir inklusive einer Pause bei heißen Thermalquellen wieder in Chivay an. Von wo aus wir nach dem Mittagessen weiter Richtung Puno fuhren. Quer durch das atemberaubende Hochland von Peru. Inklusive einer Passstraße in 5000 Metern Höhe! Und während unserer Fahrt entdeckten wir immer wieder große Herden von Alpakas, Vicunjas und Lamas. Direkt neben der Straße. Sogar Flamingos haben wir gesehen.
Tipp: Nimm dir vom Hotel eine Frühstücksbox mit. Denn das Frühstück in Chivay ist ziemlich dürftig. Außerdem brauchst du unbedingt mehrere Schichten Kleidung und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Bei Höhen um die 4000 Meter verbrennst du dir sonst ganz schnell die Haut. Und du solltest vorher mindestens zwei Nächte in Arequipa verbracht haben. So reduzierst du das Risiko der Höhenkrankheit deutlich.
Die Inseln von Uros im Titicaca-See
Die Stadt Puno an sich hat nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Aber sie liegt am Ufer des Titicaca-See, weshalb sie ein Muss auf einer Reise durch Peru ist. Aufgrund der Nähe zu Bolivien ist Puno allerdings auch nicht gerade der sicherste Ort in Peru. Denn zwischen beiden Ländern wird einiges an Drogen umgesetzt. So haben wir uns entschieden, am Rand der Stadt Puno zu übernachten. Auf der Halbinsel Esteves direkt am Titicaca-See. Den Ausflug auf die Inseln haben wir im Voraus gebucht*.
Halbinsel Esteves in Puno
Als wir gegen sieben Uhr abends in Puno ankamen, war es schon dunkel. Wir bezogen unser Hotelzimmer auf der Halbinsel Esteves im Titicacasee. Der See liegt übrigens auf einer Höhe von 3812 Metern und ist somit der höchst gelegene schiffbare See der ganzen Welt! Um uns an die Höhe zu gewöhnen, hatten wir für den nächsten Tag nur eine kleine Tour zu den schwimmenden Uros-Inseln im Titicaca-See geplant. Trotzdem klingelte der Wecker schon um sechs Uhr. Wir konnten nämlich von unserem Bett aus einen unvergesslichen Sonnenaufgang über dem Titicaca-See bewundern. Ein überwältigender Anblick. Zu meiner Freude entdeckte ich nur Minuten später auch noch eine Herde von Alpakas und Lamas direkt am Ufer vor unserem Hotel.
Nach einem Frühstück mit Panoramablick machten wir einen kurzen Spaziergang rund um die kleine Halbinsel Esteves. Auf dem wir tatsächlich die Alpakas und Lamas trafen, die wir schon am Morgen beobachtet hatten. Was für ein schönes Erlebnis.
Info: Aufgrund der Höhenlage bleibt in Puno absolut nichts in der Tube. Zahnpasta, Duschgel, Cremes oder Make-up schießen sofort aus der Tube, wenn du den Deckel abdrehst. Auch eine Getränkeflasche mit Kohlensäure zu öffnen, wird in Puno zu einer Herausforderung.
Bei den schwimmenden Inseln von Uros
Nachmittags wurden wir dann mit dem Boot abgeholt. In den zwanzig Minuten Überfahrt zu den schwimmenden Schilf-Inseln von Uros erzählte uns unser Guide viel Wissenswertes über den See und seine Bewohner. Am interessantesten war, dass jede der knapp 120 kleinen schwimmenden Inseln einen eigenen Präsidenten hat. Einen davon durften wir dann auf seiner winzigen Insel sogar kennenlernen. Ronaldo, der Präsident von den sechs Familien auf seiner Insel, erklärte uns das Leben in Uros und wie man so eine schwimmende Insel überhaupt baut. Anschließend zeigte er uns sogar sein kleines Haus. Und bevor wir uns auch nur ansatzweise wehren konnten, trugen wir auch schon traditionelle Kleidungsstücke 🙂
Nach einem kurzen Fotoshooting zur Belustigung aller ließen wir uns mit einem klassischen Schilfboot der Uros-Inseln noch zur Hauptinsel bringen. Hier gibt es sogar ein Restaurant und eine Bar! Die Präsidenten wollen es ja bei ihrem wöchentlichen Treffen schließlich gemütlich haben.
Nach einer weiteren Nacht im Hotel setzten wir unsere Reise durch Peru fort. Ursprünglich wollten wir mit dem Nachtbus nach Cusco fahren. Da das Auswärtige Amt wegen wiederholter Überfälle aber davor warnt, haben wir uns kurzfristig umentschieden und sind von Juliaca aus geflogen. Da Cusco deutlich tiefer liegt als Puno und wir schon gut an die Höhe angepasst waren, war das auch überhaupt kein Problem.
FAQs
Ist Arequipa eine schöne Stadt?
Uns hat Arequipa von den Städten in Peru am meisten gefallen. Aber nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten und dem Vulkan Misti. Sondern auch, weil es noch relativ ursprünglich ist. Du solltest also auf jeden Fall einen vollen Tag nur für die Stadt einplanen.
Ist Arequipa gefährlich?
Solange du dich nur im Zentrum aufhältst, ist Arequipa sicher. Auch spät abends zum Essen gehen. Sogar unsere große Kamera hat hier niemanden interessiert. Außerhalb des Zentrums musst du auch hier vorsichtig sein.
Muss man den Colca-Canyon gesehen haben?
Definitiv ja! Der Canyon ist auch schön, wenn du ihn nur auf einem Tagesausflug besuchst. Selbst wenn du dann nicht die wirklich tiefen Stellen siehst. Dafür müsstest du mindestens zwei Tage einplanen. Aber alleine der Flug der Andenkondore über dem Canyon ist unvergesslich.
Wie viele Tage soll man für den Titicaca-See einplanen?
Wenn du den Titicaca-See besuchst, solltest du auf jeden Fall zwei Nächte einplanen. Die meisten Busse kommen sowieso erst abends in Puno an. Wegen der immensen Höhe solltest du nämlich nicht unbedingt mit dem Flugzeug anreisen. Der erste Tag gehört dann ganz den Inseln im See. Und selbst wenn du wie wir nur die Uros-Inseln besuchst, ist eine zweite Nacht sinnvoll. Denn aufgrund der Höhe ist alles ziemlich anstrengend.
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