Prag ist eine Stadt mit märchenhaften Sehenswürdigkeiten und zählt deshalb völlig zu Recht zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir haben die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Prag an zwei Tagen erkundet und für den Artikel über die Hauptstadt von Tschechien auch noch andere Reiseblogger nach Insidertipps abseits der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Goldenen Stadt gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Prag: Prager Burg und Karlsbrücke
An unserem ersten Tag in Prag wollten wir natürlich die bekannteste der Sehenswürdigkeiten erkunden, die Prager Burg. Wir nutzten dafür den Shuttle-Service unseres Hotels und ließen uns zur Neuen Welt, also dem Künstlerviertel von Prag bringen, das einst die Burgvorstadt war. Durch die malerische Czernin-Gasse und vorbei an kleinen hübschen Kirchen erreichten wir dann den eindrucksvollen Hradschiner Platz.
Über diesen betraten wir anschließend die einzigartige Prager Burg, in der wir mehrere Stunden verbrachten. Über den ersten und zweiten Burghof gelangten wir in den Hauptteil der Burg. Dieser wird vom mehr als beeindruckenden St. Veit Dom dominiert. Zudem durfte trotz der Warteschlangen auch ein Spaziergang durch das Goldene Gässchen mit seinen winzigen bunten Häuschen nicht fehlen. Dort bewohnte übrigens auch Franz Kafka ein Haus.
Nachdem wir den herrlichen Blick über Prag von der Kanonen-Bastei aus genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zurück auf den ersten Burghof. Dort angekommen erlebten wir dann das Spektakel der Wachablösung, das täglich um zwölf Uhr mittags stattfindet.
Durch die hübsche Nerudagasse schlenderten wir danach Richtung Moldau bis zur weltberühmten Karlsbrücke, die wir nach ein paar Metern allerdings schon wieder verließen. Wir wollten nämlich auf der über Stufen zu erreichenden Moldauinsel Kampa eine kleine Pause einlegen.
Tipp: Auf Kampa findet man die engste Gasse von Prag. Sie misst nur 50 cm und führt zum Eingang des Restaurant Čertovka. Bevor man die Gasse betreten kann muss man allerdings auf den Ampelknopf an der Mauer drücken und auf das grüne Männchen warten, da sie für Gegenverkehr eindeutig zu eng ist 🤣.
Frisch gestärkt konnten wir dann die alte Steinbrücke mit wunderschönen Skulpturen, kleinen Souvenirständen und vielen Straßenkünstlern erkunden. Am Ende der Karlsbrücke musste natürlich noch der Altstädter Brückenturm erklommen werden, der wirklich eine herrliche Aussicht bietet. Entlang der Moldau schlenderten wir abschließend vorbei am Nationaltheater in Richtung des modernen Gebäudes “Tanzendes Haus” und genossen die herrlichen Ausblicke.
Sehenswürdigkeiten in der Prager Altstadt
Der zweite Tag gehörte ganz den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Prag. Durch die Melanchtrichgasse und den kleinen Ring erreichten wir entlang wunderschöner Häuserfassaden unser erstes Ziel, den Altstädter Ring. Der prachtvolle Platz ist gesäumt von kunstvollen Bauwerken, unter denen sich ein ganz besonders berühmtes befindet: das Altstädter Rathaus mit der kunstvoll gestalteten astronomischen Uhr aus dem 15. Jahrhundert. Der sogenannte Apostelzug der Uhr beginnt kurz vor jeder vollen Stunde und zum Schauspiel der kleinen Figuren bläst gleichzeitig ein mittelalterlich gekleideter Fanfarenbläser von der Aussichtsplattform des Turms in alle vier Himmelsrichtungen.
Es versteht sich von selbst, dass wir uns diese Vorführung einmal von unten und nach einem Kaffee in der Sonne auch anschließend gleich nochmal von besagter Aussichtsplattform aus angeschaut haben 🤣.
Nicht weit vom Altstädter Ring entfernt besichtigen wir das jüdische Museum, dessen Herzstück der alte jüdische Friedhof mit dem Grabmal des Rabbi Löw ist. Der Sage nach soll dieser Rabbi zum Schutz des jüdischen Ghettos eine Lehmfigur – den Golem – erschaffen haben, die er durch Schriftrollen zum Leben erwecken konnte. In den Straßen um die umliegenden wunderschönen Synagogen kann man deshalb auch überall eine kleine Lehmfigur als Souvenir kaufen.
Im Anschluss besuchten wir noch die Spanische Synagoge, deren goldene Ausgestaltung schon sehr eindrucksvoll ist.
Nach einem kleinen Umweg über den Pulverturm ließen wir den Tag auf dem 750 Meter langen Wenzelsplatz mit seinen vielen Cafés, Läden und schöner Architektur ausklingen.
Tipp: Ein architektonisches Schmuckstück aus vergangenen Zeiten ist der Innenraum der Lucerna Passage in einer Seitengasse vom Wenzelsplatz.
Insidertipps von Reisebloggern
Das Strahov Kloster
Daria und Thomas schreiben zusammen den Blog Konpasu.de. Sie leben zusammen in Wien und besuchen Prag gerne ein- oder zweimal pro Jahr. Für sie ist das Strahov Kloster eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Prag.
Einmal im Jahr stimmen die Tschechen über das beste Bier im Land ab. Die Mönche im Strahov Kloster warten darauf nicht mehr gespannt. Sie wissen, dass sie die Abstimmungen mit ziemlicher Sicherheit wieder gewinnen werden. Im Abstimmungsergebnis findet man meistens einen Hinweis zur mürrischen Bedienung der Mönche im Kloster. Die Abstimmung hat deswegen wohl tatsächlich mehr mit der Qualität des Biers anstatt der Freundlichkeit der Mönche zu tun. Das typisch tschechisch böhmische Essen im Biergarten ist auch eine Empfehlung im Vergleich zu den meist sehr touristischen Restaurants in der Altstadt von Prag.
Der rund 15 Minuten von der Prager Burg entfernte Biergarten des Klosters ist aber nicht der einzige Grund für einen Spaziergang zum Strahov Kloster.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Prag zählt auch die Strahov Bücherei (Strahovská knihovna) im 1140 gegründeten Kloster. Zur Sammlung gehören 200.000 Werke, darunter sind mittelalterliche Handschriften, Landkarten und Globen. Der barocke Theologiesaal, der klassizistische mit Fresken geschmückte Philosophensaal und die Strahov-Gemäldegalerie mit gotischer Malerei zählen zu den anderen Sehenswürdigkeiten im Prager Kloster. Insgesamt gehört das Kloster deswegen unserer Meinung nach zu den interessantesten Orten in Prag. Das Kloster verbindet die mittelalterliche Geschichte von Prag mit gutem tschechischen Essen und Bier – das alleine hat einen eigenen Punkt unter den Sehenswürdigkeiten von Prag verdient.
Das Hauptpostamt der Goldenen Stadt
Von Ort zu Ort reisen – das sind Susanne und Patrick aus Berlin. “Es gibt viel zu sehen, reisen wir los“ ist ihr Motto und so haben sie beschlossen, ihr Leben neu zu gestalten, arbeiten inzwischen so viel wie es gerade geht von unterwegs und lieben das Leben. Auch sie haben einen besonderen Sehenswürdigkeiten-Tipp für Prag.
Die Tschechische Post – das Hauptpostamt (Česká pošta – Hlavní pošta) liegt im Stadtteil Nové Město. Eher zufällig sind wir auf dem Weg zu einem Restaurant an dem Gebäude vorbei gekommen. Von außen wirkt die Post eher unscheinbar, betritt man dann aber den Bau steht man inmitten eines glasüberdachten Hofes. Ursprünglich kamen hier die Postautos an und heute ist in dem Hof eine große Schalterhalle untergebracht. Das wäre an und für sich keine besondere Sehenswürdigkeit von Prag, wenn nicht die gesamten Wände in der Post traumhaft schön bemalt wären. Hier entdeckt man unzählige Motive, die etwas mit dem Thema Post zu tun haben.
Das kulinarische Prag entdecken
Im family4travel-Blog schreibt Lena über ihre Reisen mit inzwischen drei Kindern in Deutschland und Europa. Nach einem Sabbatical und sieben Jahren bloggen hat sie mehr als 700 eigene Erfahrungsberichte aus 33 Ländern angesammelt. Und auch zu den Sehenswürdigkeiten von Prag hat sie einen besonderen Tipp.
Wer Prag aus dem Blickwinkel einer Einheimischen kennenlernen und dabei gleichzeitig einen umfassenden wie leckeren Eindruck der böhmischen Küche bekommen will, sollte unbedingt über eine Food-Tour nachdenken. Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter, die alle unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Als wir uns quer durch Prags Altstadt schlemmten, waren wir begeistert von dem Konzept. Unsere Stadtführerin Eva machte uns nicht nur mit traditionellen Lebkuchen, neu interpretierten Schnittchen-Klassikern, Sauerkrautsuppe und Sonntagsbraten bekannt. Auf kurzen Spaziergängen von einem gedeckten Tisch zum nächsten berichtete sie auch von all den Sehenswürdigkeiten links und rechts unseres Weges.
Dabei sind es vor allem die kleinen Dinge und die etwas versteckten Orte, auf die sie unsere Aufmerksamkeit lenkte. Ein „geheimer“ grüner Innenhof, eine Kirche mit makabrer Geschichte, spannende Hintergrundinformationen zu den Kunstwerken in einer Shopping-Mall: So macht eine geführte Tour wirklich Spaß.
Das Vergnügen ist zwar nicht ganz billig – aber unter dem Gesichtspunkt, dass es eine Stadtführung in Kleingruppe und eine Hauptmahlzeit plus etliche Snacks kombiniert, trotzdem durchaus preis-wert. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es in meinem Blog.
Ausflugstipps für das Umland
Obwohl Prag alleine schon eine Reise wert ist, sollte man trotzdem auch an Tagesausflüge denken. Rund um Prag gibt es auf jeden Fall eine Vielzahl bezaubernder kleiner Städte und Naturschätze zu bewundern: