Die wohl berühmtesten Nationalparks in Tansania sind der Ngorongoro Krater und die Serengeti. Und auch die teuersten! Aber nur wegen dieser sind wir nach Tansania geflogen. Genau zur Zeit der großen Wanderung.
Die meisten Besucher des Ngorongoro Nationalparks besuchen den Krater auf der Rückreise aus der Serengeti. Da sich die Einfahrt in den Krater fast am Ende der Kraterstraße befindet und die Ausfahrt nahe des Ausgangstores des Ngorongoro Nationalparks, macht das tatsächlich auch Sinn. Nur eines hat uns daran gestört. Von den Ebenen der Serengeti bis zum Krater brauchst du gut fünf Stunden Fahrzeit. Damit bleiben für den Krater selbst maximal fünf Stunden Zeit.
Ngorongoro Krater & Conservation Area
Da wir dieses einmalige Weltnaturerbe in Ruhe genießen wollten, haben wir für den Krater inmitten der Conservation Area einen extra Tag eingeplant. Dafür mussten wir zwar für einen Tag mehr ein NCA Permit kaufen, aber es hat sich mehr als gelohnt. Eine Aufstellung der Kosten aller von uns besuchten Parks findest du hier.
Das Permit, dass dir den Zutritt zur Ngorongoro Conservation Area gewährt, gibt es nicht am Tor zu kaufen. Du musst dafür vorher in das kleine NCA Büro, das direkt an der Zufahrtsstraße zum Park liegt. In MM65+6Q6 in der Stadt Karatu. Oder du besorgst dir das Permit in Arusha.
Mit dem NCA Permit in der Hand geht es weiter zu einem der Eingangstore des Ngorongoro Nationalparks. Zum Loduare Gate. Dort musst du in das Büro rechts vom Tor, um das Permit zu aktivieren. Mit diesem Zettel gehst du dann zur Durchfahrt, in der sich links ein kleines Zimmer befindet. Dort musst du dich und dein Auto eintragen. Auf dem Weg aus dem Park darfst du nicht vergessen, dich in dem kleinen Zimmer gegenüber wieder auszutragen. Sonst musst du automatisch zwei weitere Tage bezahlen!
Erst nach diesem ganzen Prozedere kannst du in dein Auto steigen und zum Tor fahren. Aber nicht einfach durchfahren! Deine Papiere werden vorher noch einmal kontrolliert!
Tipp: Die Straße rund um das Tor zum Ngorongoro Nationalpark wird von Affen belagert. Diese machen oft nur widerwillig den Weg frei. Außerdem haben sie gelernt, die Türen von Autos zu öffnen. Vergiss also nicht, diese abzusperren. Ansonsten klauen die süßen Affen alles, was nicht angenagelt ist.
Safari im Ngorongoro Krater
Die Safari im Ngorongoro Krater ist eindeutig ein einzigartiges Erlebnis. Auch wenn es ganz schön teuer ist. Es ist wirklich jeden Cent wert. Als wir uns auf den Weg zur Einfahrt in den Krater machten, war die Straße entlang des Kraterrandes noch nass vom Regen der Nacht. Und damit ziemlich rutschig. Auch vom Krater-Aussichtspunkt hatten wir nicht viel. Es war alles voller Nebel, so dass wir wirklich gar nichts sehen konnten. Aufgrund der Höhe ist das gar nicht so selten. Denn schon der Kraterboden befindet sich auf einer Höhe von 1700 Metern. Und er ist umgeben von 400 bis 600 Meter hohen Kraterwänden.
Wir dachten schon, dass wir auch im Krater nicht viel sehen würden. Aber als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in die Abfahrtsstraße zum Krater einbogen, waren wir plötzlich unter der Nebeldecke. Und konnten einen unvergesslichen Blick in den mächtigen Krater werfen, der mit bis zu 21 Kilometern Durchmesser ganz schön beeindruckend ist.
Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen hatten, gingen wir zum kleinen Häuschen an der Straße. Zur Anmeldung für die Abfahrt in den Krater. Und endlich fuhren wir auf der steilen Zufahrtsstraße nach unten. Diese ist mittlerweile übrigens ebenso wie die Ausfahrt befestigt und somit sehr gut zu befahren.
In der völlig autonomen kleinen Welt angekommen nahm uns nicht nur die Landschaft gefangen. Sondern auch die unfassbar große Anzahl an Tieren. Wir konnten es wirklich kaum fassen. Von Nashörnern bis hin zu Löwen haben wir wirklich alles gesehen. Außer Giraffen. Die gibt es hier nämlich nicht.
Karatu und Transit in die Serengeti
Nach einem aufregenden Tag mit unbeschreiblichen Eindrücken fuhren wir zurück nach Karatu, wo wir die Nacht in einer zauberhaften Lodge verbrachten. In der Foresight Eco Lodge. Die Anfahrt ist zwar etwas abenteuerlich, da in Karatu nur die Hauptstraße befestigt ist, aber der Weg lohnt sich. Die verschiedenen kleinen Bungalows sind absolut sehenswert. Und sollte es nachts kalt werden, sorgen dicke Bettdecken und Wärmflaschen für eine gute Nacht. Die Besitzerin Anita ist übrigens eine Deutsche, die uns auch schon vor unserem Urlaub mit Rat und Tat zur Seite stand.
Gut erholt konnten wir uns dann am nächsten Tag auf den langen Weg in die Serengeti machen. Ausgestattet mit einem kleinen Lunchpaket. Zuerst mussten wir natürlich wieder durch den Papierkrieg am Loduare Gate. Und die Strecke am Kraterrand zurücklegen. Ebenso im Nebel, wie am Tag zuvor. Allerdings lichtete sich dieser die letzten Kilometer und wir konnten eingebettet in die traumhafte Landschaft die Dörfer der Massai bestaunen.
Am Ende der Kraterstraße wechselt der Straßenbelag von Erde zu Schotter, womit das stundenlange Gerüttel begann. 🙂 Aber schon nach wenigen Metern sahen wir die ersten Giraffen. Direkt auf der Straße. Hier ist also der Weg das Ziel. Nach etwas mehr als drei Stunden fuhren wir dann durch ein Tor mit der Aufschrift Serengeti! Schon cool. Die Anmeldung für die Serengeti kommt aber erst ein paar Kilometer weiter. Am Naabi Hill Gate.
Serengeti Nationalpark
Und los ging es mit den Zetteln. Direkt an der Schranke meldeten wir uns am linken Fenster vom Ngorongoro Nationalpark ab. Mit diesem Zettel ging es den Hügel hoch zum großen Büro an das rechte Fenster. Das Permit für die Serengeti bezahlen. Mit beiden Zetteln mussten wir dann wieder zurück zur Schranke und uns am rechten Fenster für die Einfahrt in die Serengeti eintragen. Bei der Durchfahrt durch die Schranke mussten wir dann alle Papiere gesammelt noch einmal vorzeigen.
Wichtig: Merke dir die Uhrzeit auf deinem Permit. Du musst die Serengeti nämlich spätestens zu dieser Zeit am Ausreisetag wieder verlassen!
Erlebnis Zawadi Camp
Der Weg vom Naabi Hill Gate zu unserer Lodge hätte rein theoretisch zwei Stunden gedauert. Aber wir haben so viele Tiere getroffen, dass wir tatsächlich viel länger brauchten:-) Wir hatten von unserer Lodge einen Standort per WhatsApp bekommen und die Anweisung, an diesem Standort Richtung Norden zu fahren. Zwischenzeitlich waren wir schon am zweifeln, weil wir uns inmitten der riesigen Herden von Gnus und Zebras befanden, die gerade bei der großen Wanderung die zentrale Serengeti erreicht hatten. Ein unbeschreiblicher Moment, den wir mit Sicherheit nie wieder vergessen werden. Aber tatsächlich war das Zawadi Camp direkt hinter dieser unfassbar gigantischen Herde. Inmitten der Weiten der Serengeti. Und das ganz ohne Zäune!
Wir waren in einem wunderschön eingerichteten großen Zelt mit einem mehr als bequemen Bett untergebracht. Ausgestattet mit einem Funkgerät. Denn wenn wir in der Dunkelheit das Zelt verlassen wollten, mussten wir eine Begleitung anfordern. Schließlich befanden wir uns ja mitten im Serengeti Nationalpark. Und auch das heiße Wasser für die Dusche wird hier per Funk bestellt. Das Zawadi Camp ist definitiv ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Du wirst es lieben.
Seronera
Das Zawadi Camp hat noch einen entscheidenden Vorteil. Es befindet sich nahe des Seronera Flughafens und ist somit relativ einfach zu finden. Und Seronera ist der Teil in der Serengeti, an dem du eine Vielzahl von Tieren antriffst. Besonders dann, wenn du wie wir Ende Mai da bist. In der Zeit der großen Wanderung, der Great Migration.
Seronera liegt mitten im Herzen der Serengeti und gilt als Raubtier-Hauptstadt. Wir haben zwar keinen der Leoparden gesehen, aber unfassbar viele Löwen. Sogar in der Hitze der Mittagssonne liefen sie in der Nähe des Flusses gemütlich durch die Gegend. Eine der Löwinnen lag sogar auf den Ästen eines Baumes! Ein mehr als seltener Anblick.
Wir haben es sehr genossen, einen ganzen Tag in der Serengeti zu verbringen. Und all die einzigartigen Begegnungen mit den Tieren in Ruhe zu genießen. Ganz nach unserem eigenen Tempo. Auf dem Rückweg ins Zawadi Camp wartete dann zum krönenden Abschluss auch wieder die unfassbar riesige Herde von Gnus auf uns. Traumhaft!
Am nächsten Morgen machten wir uns mit einigen Umwegen und vielen Stopps wieder auf den Rückweg nach Karatu. Natürlich inklusive der ja schon bekannten Formalitäten. Am Nabi Hill Gate zuerst am linken Fenster an der Schranke von der Serengeti abmelden. Dann in das Büro auf dem Hügel an das linke Fenster. Das NCA Permit aus Karatu vorlegen und abstempeln lassen. Wieder zurück zur Schranke an das rechte Fenster und für die Ngorongoro Conservation Area anmelden und bei der Durchfahrt wieder alle Papiere noch einmal vorzeigen. Und schließlich am Loduare Gate in der Durchfahrt links abmelden. In Karatu angekommen ließen wir den Tag ganz gemütlich in der Foresight Eco Lodge ausklingen.
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