Die Altstadt Verona in Venetien ist vor allem wegen der Arena di Verona bekannt. Und auch wir haben vom Gardasee aus hauptsächlich wegen des römischen Amphitheaters einen Tagesausflug nach Verona gemacht. Doch in der mittelalterlichen Altstadt von Verona haben wir noch viel mehr Highlights entdeckt. Die Stadt an der Etsch ist nämlich voller unglaublicher Bauwerke und Attraktionen. Welche TOP 10 Sehenswürdigkeiten Verona wir an einem Tag entdeckt haben, erfährst du in diesem Artikel. Unseren Rundgang durch Verona kannst du dabei ganz einfach auf der Karte verfolgen.
Castel San Pietro
Unser erstes Ziel war das Castel San Pietro auf einem Hügel über der Stadt. Um nach oben zu kommen, nutzten wir die Standseilbahn. Wenn du lieber zu Fuß gehst, brauchst du circa 15 Minuten. Der hübsche Bau des Castel San Pietro ist übrigens gar keine Burg. Sondern eigentlich eine Kaserne der Österreicher, die während der Besatzung im 19. Jahrhundert errichtet wurde.
Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist aber auch nicht wirklich das Castel. Zumal wir es nur von außen besichtigen konnten. Es befindet sich nämlich in Privatbesitz. Der Grund, warum wir auf den Hügel gefahren sind, ist die Terrasse vor dem Castel San Pietro. Mit einem unfassbar gigantischen Blick über die Sehenswürdigkeiten Verona in der Altstadt. Quasi der perfekte Start für einen Rundgang. Solltest du dein Hotel in Verona haben, lohnt sich an diesem herrlichen Ort mit Sicherheit auch der Sonnenuntergang.
Römisches Theater & archäologisches Museum
Den Weg nach unten zum römischen Theater legten wir dann zu Fuß zurück. Aber auch hier kannst du natürlich wieder die Standseilbahn nutzen. Das Theater stammt aus dem Jahr 20 vor Christus. Von dem ursprünglich pompös gestalteten Theater sind heute leider fast nur noch die Stufen aus Stein erhalten. Sehr sehenswert ist aber die kleine Kirche San Siro e Libera direkt auf den Stufen des Theaters. Der Bau aus dem 10. Jahrhundert besitzt ein schön verziertes Portal mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Auch der Holzchor und der barocke Altar im Inneren sind wirklich sehenswert. Auch wenn sie nicht mehr im besten Zustand sind. Oder vielleicht gerade deswegen.
Am oberen Ende der Stufen gelangten wir zu einer weiteren der Sehenswürdigkeiten Verona. Treppen und sogar ein Aufzug führen hier in ein wunderschönes Kloster aus dem 15. Jahrhundert. In dem heute das archäologische Museum von Verona untergebracht ist, das Funde aus der Römerzeit präsentiert. Und selbst wenn du kein Fan von Museen bist. Der Besuch lohnt sich alleine schon wegen des Klosters. Uns haben es vor allem der Kreuzgang und die kleine Kapelle des Hl. Hieronymus mit alten Fresken angetan.
Santa Maria Matricolare
Der Domkomplex Santa Maria Matricolare ist eine Besonderheit unter den Sehenswürdigkeiten Verona. Wie der Name schon sagt, besteht der Dom aus dem 12. Jahrhundert nämlich aus fünf verschiedenen Bauwerken. Neben dem eigentlichen Dom Santa Maria Matricolare sind das die Kirchen Santa Elena und Giovanni en Fonte, der Kreuzgang der Kanoniker und der Bischofspalast. Wobei Letzterer nur von außen besichtigt werden kann.
Mit der Mischung aus romanischen und gotischen Elementen hat uns der Anblick des Doms sofort verzaubert. Und auch das beeindruckend große und überaus reich verzierte Innere ist sehr eindrucksvoll. Vor allem die wundervollen Fresken und Reliefs haben es uns angetan.
Wunderschön sind auch die Mosaike auf dem Boden der Kirche Santa Elena. Sie stammen noch aus einer Basilika, die im 8. Jahrhundert an dieser Stelle erbaut worden war.
Piazza dei Signori
Bevor wir uns in das Gewühl der Altstadt Verona stürzten, legten wir eine kleine Pause ein. Auf der eher ruhigen Piazza dei Signori. Der schöne Platz mit einem Denkmal von Dante in der Mitte ist umringt von hübschen Gebäuden der früheren Regierung der Stadt Verona. Das Schönste von ihnen ist wohl die venezianische Loggia del Consiglio aus dem 15. Jhd. Mit ihren Arkaden und den Statuen auf dem Dach gehört sie unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten Verona. Die Piazza dei Signori ist einfach der perfekte Platz für ein Mittagessen.
Nach dieser herrlichen Pause warfen wir noch einen Blick in die kleine Kirche Santa Maria Antica von 1185. Mit den pompösen Grabmälern der Skaliger davor ein fantastischer Anblick. Und auch im Inneren entdeckten wir eine Besonderheit unter den Sehenswürdigkeiten Verona. Durch ein Bodenfenster konnten wir einen Blick auf das Mosaik der früheren Kirche werfen, das wohl aus dem 10. Jhd. stammt. Es befindet sich gleich links vom Altar.
Nur ein paar Schritte weiter standen wir in einem wunderschönen alten Innenhof. Direkt vor dem Palazzo Tribunali. Der kleine Umweg hat sich mehr als gelohnt.
Piazza delle Erbe
Auf der Piazza delle Erbe angekommen, standen wir inmitten des Trubels. Der älteste Platz der Altstadt Verona ist umgeben von Türmen, Palästen und Statuen aus verschiedenen Epochen. Die Fassaden sind teilweise noch mit märchenhaften Fresken verziert. Besonders eindrucksvoll fanden wir den Palazzo Maffei. Ein barocker Palast aus dem 17. Jhd., der mit unzähligen Details geschmückt ist. Von seinem Dach beobachten Statuen der römischen Götter das bunte Treiben auf der Piazza delle Erbe.
Auf dem Platz befindet sich auch eines der höchsten Gebäude der Stadt Verona. Der 84 Meter hohe Turm Torre dei Lamberti aus dem 12. Jhd. Selbstverständlich mussten wir unbedingt nach oben, um die fantastische Aussicht zu genießen. Aber anstatt der 368 Stufen nutzten wir lieber den Aufzug. Man muss es ja auch nicht übertreiben.
Casa di Giulietta
Unzertrennlich mit Verona verbunden ist die berühmte Geschichte von Romeo und Julia. Shakespeare verband die tragische Geschichte mit der Casa di Giulietta. Historisch ist das nicht haltbar, zumal Julia wohl nur eine fiktive Figur ist. Vermutlich wurde das Haus aus dem 13. Jhd. nur der Familie von Julia Capuleti zugeordnet, weil die Besitzer einen ähnlichen Namen hatten. Es gehörte der Familie Cappello. Aber auch wenn es nicht das Haus der Julia ist, gehört es unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten Verona dazu.
Wir gingen durch einen kleinen Durchgang, in dem Menschen aus aller Welt Zettel an den Wänden hinterlassen haben. Und betraten so den romantischen Innenhof mit dem zauberhaften Balkon. Und der Bronzestatue der Julia. Wie unschwer zu erkennen ist, soll es Glück in der Liebe bringen, ihre rechte Brust zu berühren. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert :-). Der Besuch des kleinen Museums im Haus lohnt sich unserer Meinung nach nicht. Außer du hast die Verona Card. Da ist der Eintritt nämlich schon enthalten.
Arena di Verona
Unser nächstes Ziel unter den Sehenswürdigkeiten Verona war das unglaublich gut erhaltene Amphitheater. Nach dem Kolosseum in Rom ist es außerdem die zweitgrößte römische Arena. Bereits im Jahr 30 nach Christus eingeweiht, wurde sie unter den römischen Kaisern für Gladiatorenkämpfe und Schauspiele genutzt.
Nachdem wir die Arena einmal umrundet hatten, betraten wir auch das Innere. Und der Anblick machte uns kurz sprachlos. Nachdem wir die großen Steinstufen bis ganz nach oben erklommen hatten, konnten wir noch einen beeindruckenderen Blick auf die Steinränge und die Arena unter uns genießen.
Tipps: In der Arena di Verona werden regelmäßig spektakulär inszenierte Opern aufgeführt. Das darfst du auf gar keinen Fall verpassen! Die Termine und Tickets findest du direkt auf der Homepage. Um über die Steinstufen zu deinem Platz zu gelangen, musst du die High Heels allerdings im Hotel lassen. Oder ausziehen. Übrigens ist auch ein Sitzkissen nicht die schlechteste Idee. Das kannst du sogar direkt vor Ort mieten. Ein Tag in Verona ist dann aber nicht ausreichend.
Arco dei Gavi
Der fast 13 Meter hohe Arco der Gavi ist ein besonders schöner römischer Ehrenbogen. Denn er besteht komplett aus weißem Kalkstein und besitzt wundervolle Verzierungen. Es lohnt sich, ihn einmal zu umrunden! Und auch durch ihn durchzulaufen und nach oben zu blicken.
Errichtet wurde der Gavierbogen im 1. Jahrhundert nach Christus. An seinem ursprünglichen Platz war er Teil der Stadtbefestigung von Verona. Napoleon ließ 1805 den Bogen nach seinem Einmarsch allerdings abreißen. Im Jahr 1932 wurde er aus den original erhaltenen Steinen an seinem jetzigen Standort wieder aufgebaut. Dabei wurde auch ein Stück alte Römerstraße an den Arco dei Gavi verlegt. Sogar mit Spuren von Wagenrädern!
Castelvecchio & Ponte Scaligero
Gleich neben dem Gavierbogen erwartete uns schon die Skaligerburg Castelvecchio aus dem 14. Jhd. Die mittelalterliche Festung direkt an der Etsch gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Verona. Und sie ist mit all ihren Zinnen und Türmen wirklich beeindruckend. Einen sehr schönen Blick auf die Skaligerburg hatten wir vom großen Innenhof aus.
Das Highlight von Castelvecchio ist allerdings der ehemalige Fluchtweg der Burg. Die Ponte Scaligero. Veronas schönste Brücke, die früher nur von Castelvecchio aus zugänglich war. Mit ihren drei Bögen und den kleinen Zinnen ein mehr als malerischer Anblick. Besonders vom kleinen Kiesstrand am Ende der Brücke hatten wir einen wundervollen Blick. Sowohl auf Castelvecchio als auch auf die Ponte Scaligero.
Info: Wenn du an Kunst interessiert bist, solltest du das Museum im Castelvecchio besuchen. Denn darin findest du eine sehr wertvolle Kunstsammlung, die zu den besten Europas zählt.
Basilica di San Zeno Maggiore
Auch wenn die romanische Basilica di San Zeno Maggiore etwas außerhalb der Altstadt Verona liegt. Für uns gehört sie unbedingt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Verona. Alleine schon das riesige Rosetten-Fenster und der wunderschöne Glockenturm haben uns fasziniert. Doch das ist bei Weitem nicht alles, was die Kirche aus dem 13. Jhd. zu bieten hat.
Über die sehr kunstvoll gestalteten Bronzetüren betraten wir das Innere von San Zeno. Und waren überwältigt. Die mit Streifen gestalteten Wände und aufwendig geschmückte Säulen lenken den Blick zum Altar hin. Und auch die unfassbar schön gearbeitete gotische Decke ist ein besonderes Highlight. Aber damit nicht genug. San Zeno besitzt nämlich außerdem noch einen mehr als romantischen Kreuzgang. Mit unzähligen wunderschönen Säulen.
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Bei einem Urlaub am Gardasee kannst du noch viele weitere Städte in Italien besuchen. So liegen Brescia, Mantua, Bergamo, Mailand, Padua oder Venedig ganz in der Nähe.
Nach Verona würde ich auch gern einmal reisen. Bisher hat es leider irgendwie noch nicht gepasst. Seit dem Film „Briefe an Julia“ bin ich aber ziemlich neugierig auf Verona.
Verona ist eine tolle Stadt! Das römische Theater ist mein Favorit. Es ist von der Größe und Anmutung her einfach sehr besonders. Enttäuscht war ich von der Casa di Giulietta. Egal ob es Julia wirklich gab oder nicht – ich fand den Balkon irgendwie ernüchternd – zu unspektakulär und klein. Aber wie das so ist im Tourismus… man war mal da und hats gesehen 😉
LG Grit