Am Anfang jeder Reise steht die Auswahl der Orte, die man besichtigen möchte. Bei Israel und Jordanien fällt dabei die Auswahl gar nicht so leicht. So lasen wir uns vor der Planung der Rundreise Israel und Jordanien erst einmal durch alle möglichen Reiseführer. Wir suchten uns die für uns besten Ziele heraus und überlegten uns eine sinnvolle Reihenfolge.
Route der Rundreise & Reisezeit
Das war bei Israel aber gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Denn die unterschiedlichen Feiertage der christlichen, jüdischen und muslimischen Religion haben immer eine Schließung der jeweiligen Sehenswürdigkeiten zur Folge. Oder man kann vor lauter Menschenmassen eine Kirche gar nicht betreten. Auch die Grenzübergänge sind dann geschlossen.
Aber nicht nur die Feiertage, die einmal jährlich stattfinden, sind schwierig. Sondern auch den Sabbat und den Tag des Freitagsgebets der Muslime mussten wir deswegen als Besichtigungstag meiden. Der Sabbat findet jedes Wochenende von Freitag bis Samstagabend statt.
Eine Reise nach Israel und vor allem nach Jordanien kam aus diesen Gründen auch während des Fastenmonats Ramadan für uns nicht in Frage. Als wenn das schon nicht schwierig genug gewesen wäre, kam noch hinzu, dass ein Wechsel des Hotels am Sabbat keine gute Idee ist. Denn an Samstagen kannst du erst um 18 Uhr einchecken. Das nahmen wir wegen der vielen anderen Vorgaben aber in Kauf!
Du siehst, es war alles andere als einfach, diese Rundreise auf eigene Faust zu planen. Aber wenn die Reihenfolge der Sehenswürdigkeiten feststeht, ist alles andere kein Problem mehr.
Als Reisezeit für unsere DIY Rundreise Israel wählten wir den Frühling. Da es im Sommer viel zu heiß für Besichtigungen ist und im Winter das Baden im Mittelmeer nicht wirklich Spaß macht.
Tipp: Die jüdischen und muslimischen Feiertage kannst du hier nachlesen: Zentralrat der Juden und muslimische Feiertage. Auch der Ramadan ist dort für jedes Jahr angegeben.
Einreise und Grenzübertritte von Israel nach Jordanien
Bestimmungen für Visa und Infos über die Sicherheitslage für Israel und Jordanien kannst du beim Auswärtigen Amt nachlesen. Beim Grenzübergang in Eilat mussten wir das Visum nicht vorher beantragen.
Einreise nach Israel
Tipp: Wenn im Reisepass schon Stempel muslimischer Länder oder von Indonesien sind, ist ein Zweitpass zu empfehlen. So vermeidest du unnötige Befragungen. Oder gar das Verbot der Einreise nach Israel. Ausnahmen sind Jordanien, VAE und Bahrain.
Bei der Einreise nach Israel haben wir übrigens keinen Stempel in den Reisepass bekommen. Sondern eine kleine separate Karte. Die mussten wir zusammen mit dem Reisepass bei der gesamten Rundreise immer mitführen. Vor allem, wenn du einen Ausflug in ein palästinensisches Autonomiegebiet wie etwa Betlehem planst, ist sie notwendig!
Tipp: Der Kauf einer Datenkarte am Flughafen von Israel erspart die teuren Roaming-Gebühren. Wir nutzen einen mobilen WLAN-Hotspot und haben unsere Handys darüber verbunden.
Grenzübertritt
Die Grenze nach Jordanien haben wir bei Eilat überquert. Öffnungszeiten der Grenze und Bestimmungen der beiden anderen Grenzen findest du immer ganz aktuell beim jordanischen Tourismusamt.
Unseren israelischen Mietwagen, mit dem man die Grenze nicht überqueren darf, haben wir einfach auf dem großen Parkplatz direkt vor dem Grenzübergang abgestellt. Und sind zu Fuß über die Grenze gelaufen. Es ist alles gut ausgeschildert, die Beamten sind sehr hilfsbereit und erklären die nötigen Schritte ganz genau. Bei der Ausreise mussten wir auf israelischer Seite pro Person 25 € Ausreisegebühr bezahlen.
Auf jordanischer Seite bekamen wir dann einen Stempel und mussten ein Formular ausfüllen. Dieses unbedingt aufheben, du brauchst es auf dem Rückweg wieder! Hinter der Grenze ließen wir uns mit dem Taxi (ca. 15 €) nach Aqaba fahren. Dort wechselten wir in unseren jordanischen Mietwagen.
Die Mietwagen haben wir bei booking.com* gebucht.
Auf dem Rückweg nach Israel waren in Jordanien 10 JOD Gebühr pro Person fällig. Die Visagebühren entfielen, da wir zwei Nächte in Jordanien waren und die Eintrittskarte von Petra vorweisen konnten!
Bevor wir wieder in Israel einreisen durften, wurde unser gesamtes Gepäck durchsucht. Hier musst du also etwas mehr Zeit einplanen. Dies gilt auch bei der Ausreise aus Israel am Flughafen, da man vor dem Check-in einige Fragen beantworten muss. Vor allem, wenn man einen jordanischen Stempel im Pass hat.
Unsere Rundreise – Route inklusive Fahrzeiten
- Flughafen Ben Gurion – Jerusalem; 1 Stunde
- Jerusalem – Betlehem (Tagesausflug* siehe unten); 45 Minuten
- Jerusalem – Tel Aviv; 1,5 Stunden
- Tel Aviv – Ein Bokek (Totes Meer); 1,5 Stunden
- Ein Bokek – Petra; 4,5 Stunden
- Petra – Wadi Rum; 1,5 Stunden
- Wadi Rum – Tel Aviv; 5 Stunden
- Tel Aviv – Flughafen Ben Gurion; 1 Stunde
Reisehinweise
Informationen zu benötigten Impfungen für eine Rundreise durch Israel und Jordanien findest du beim Auswärtigen Amt. Ebenso den Link zur Krisenvorsorgeliste, in die du dich vor der Reise eintragen solltest.
In Jerusalem, Betlehem und Jordanien solltest du dich angemessen kleiden. Schultern und Knie sollten also möglichst bedeckt sein. In allen anderen Teilen von Israel ist westliche Kleidung absolut okay.
Beim Autofahren in Jordanien unbedingt daran denken: Im Land gilt die 0-Promille-Grenze. Mit israelischem Mietwagen ist es nicht nur verboten, nach Jordanien zu fahren. Auch die palästinensischen Autonomiegebiete sind von diesem Verbot betroffen.
Aus diesem Grund bleibt für den Besuch von Betlehem nur der öffentliche Bus. Was in Israel aufgrund der oft instabilen Sicherheitslage eher vermieden werden sollte. Oder eine geführte Tour. Und auch hier musst du an der Grenze tatsächlich das Auto wechseln!
Parken in Israel kann man fast ausschließlich mit einer App! Alle wichtigen Informationen dazu findest du bei cellopark. Eine Ausnahme ist der große Parkplatz in Jerusalem direkt am Damaskustor. Alle übrigen Hotels haben wir aus diesem Grund einfach mit Parkplatz gebucht.
Die nächste Herausforderung stellt das Tanken dar. Während es in Jordanien nur Tankstellen mit Tankservice gibt, wird es in Israel schon komplizierter. Man muss vor dem Tanken zur Kasse gehen und Bescheid geben, ob man bar oder per Kreditkarte zahlen möchte. Und für wie viel man tanken möchte. Erst dann wird die Zapfsäule frei geschaltet. Bezahlt wird anschließend aber nur die tatsächlich getankte Menge.
Tipp: Bei Fahrten am Toten Meer solltest du wegen plötzlich auftretender Einsturzlöcher keinesfalls die Straßen und Wege verlassen!
*Affiliate-Link: Wenn du dir durch diesen Link ein Hotel, eine Tour oder einen Mietwagen organisierst, erhalten wir eine für dich kostenlose kleine Vermittlungsgebühr.
Das mit der 0 Promille Grenze in Jordanien hab ich auch gelesen. Allerdings habe ich mich unterwegs bei unserem Fahrer manchmal gefragt, ob er davon ebenfalls wusste *grins*
Israel/Jordanien scheint ja inzwischen eine recht beliebte Kombination zu sein, mir haben 7 Tage Jordanien allerdings auch jetzt erst einmal gereicht. So beeindruckend das teilweise auch alles ist, es ist kein Land, wo ich länger zurecht käme … glaube ich zumindest.
Wir waren nur drei Tage in Jordanien und obwohl es uns sehr gut gefallen hat könnte ich mir einen viel längeren Aufenthalt auch nicht vorstellen. Israel war im Vergleich dazu viel entspannter und in Tel Aviv sogar europäisch. Da könnten wir es auch viel länger aushalten als nur zwei Wochen.
Hallo ihr zwei,
da habt ihr ja wirklich eine Menge nützlicher Infos zusammengetragen, vielen Dank dafür! Israel ist tatsächlich schon sehr lange ein Ziel auf meiner Bucketlist, ebenso Petra und Wadi Rum. Mir kam bisher gar nicht die Idee, dass man das mit einer Mietwagentour verbinden könnte. Danke, dass ihr es vorgemacht habt!
Etwas schmunzeln musste ich bei eurer Beschreibung des Tankens in Israel. Vorkasse bzw. vorher drinnen Bescheid geben, für wie viel man wahrscheinlich tanken wird, bevor die Zapfsäule freigeschaltet wird, ist tatsächlich auch in meiner 2. Heimat Portugal sehr oft üblich. Kann echt nervig sein, aber wenn mans einmal weiß, ist es ja halb so wild.
Liebe Grüße
Susanne
Wenn man es weiß ist es echt kein Problem. Nur darauf muss man erst mal kommen 🤣.
Die Einreise klingt wirklich abenteuerlich. Das wären Reiseziele, die spannend sind für mich, aber einen Zweitpass bräuchte ich wohl aufgrund meines Indonesien-Stempels von meinem Jakarta Trip.
Auf jeden Fall ist der Erfahrungsbericht sehr hilfreich, falls ich dieses Abenteuer wirklich in Angriff nehmen sollte!
❤️
Michelle
Hallo, ich würde gerne eine ähnliche Route mit meiner Tochter machen im nächsten Jahr, allerdings im Februar. Wieviel Tage ward ihr denn unterwegs insgesamt?
Hallo Susann,
wir waren mit Flügen insgesamt 12 Tage unterwegs.
Wir wünschen euch ganz viel Spaß.
LG