Schon oft sind wir auf dem Weg zum Gardasee in Italien achtlos an der Ausfahrt von Trient vorbeigefahren. Und das ohne uns jemals näher für die Stadt im Trentino und die Sehenswürdigkeiten Trient zu interessieren! Eine Besichtigung von Trient hat sich eher zufällig ergeben. Denn bei einem Besuch des Karnevals von Venedig waren wir auf der Suche nach einem schönen Ort in Italien. Bei dem wir auf der Heimfahrt eine kleine Pause einlegen konnten. Also machten wir uns im Internet auf die Suche nach schönen Sehenswürdigkeiten entlang der Autobahn.
Dabei stießen wir auf das charmante Trient mit seinen Sehenswürdigkeiten. Was muss man in Trient gesehen haben? Die Karte gibt dir einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten Trient. Außerdem lohnt sich ein Besuch des hölzernen Drachen von Vaia ganz in der Nähe von Trient. Schon als wir das erste Bild des magisch wirkenden Drachen sahen stand für uns fest, dass wir diesen unbedingt besuchen müssen.
Rund um den Domplatz
In der Nähe des Domplatzes von Trento parkten wir unser Auto. Und waren somit direkt bei der ersten der vielen Sehenswürdigkeiten Trient. Dem unerwartet imposanten Dom aus dem 15. Jahrhundert. Wir waren von den Ausmaßen und der Schönheit der romanischen Kathedrale San Vigilio tief beeindruckt. Jede der vier Fassaden sieht völlig unterschiedlich aus. Und wir entdeckten unendlich viele Details bei unserem Rundgang um den Dom.
Im Inneren ist die Kathedrale allerdings vergleichsweise schlicht. Aber alleine durch seine Größe entsteht eine einzigartige Stimmung. San Vigilio wurde schließlich nicht umsonst als Ort für das Konzil von Trient ausgewählt. Das große Kreuz, vor dem damals die Beschlüsse zur Gegenreformation verkündet wurden, wird noch heute in der Kirche aufbewahrt. In der Kreuzkapelle aus dem Jahr 1682.
Nachdem wir den Dom von Trient ausgiebig bewundert hatten, setzten wir uns in der Altstadt Trient in die Sonne. Auf die Stufen des barocken Neptunbrunnens in der Mitte des Domplatzes. Umgeben von den herrlichen Sehenswürdigkeiten Trient. Besonders auffällig ist dabei der Palazzo Pretorio aus dem Mittelalter. Gemeinsam mit dem Stadtturm ist der ehemalige Bischofssitz nicht weniger beeindruckend als der Dom. Der Stadtturm diente früher übrigens als Gefängnis.
Wunderschön ist auch der Palazzo Malfatti, in dem sich heute ein Bed and Breakfast befindet. Seine mit vielen Details bemalte Fassade ist wirklich mehr als einzigartig. Und wir haben sie mehrere Minuten lang bewundert.
Santa Maria Maggiore & San Lorenzo
Wir verließen den Domplatz über die Via Camillo Benzo Cavour, die gesäumt ist von wunderschön bemalten Palazzi. Außerdem steht hier ein 35 Meter hoher Geschlechterturm aus dem Mittelalter. Der von Zinnen gekrönte Torre della Tromba. An den unterschiedlichen Materialen kannst du heute noch erkennen, dass der Turm im Lauf der Zeit mehrmals aufgestockt wurde.
Durch die Via Camillo Benzo Cavour kamen wir direkt zur Kirche Santa Maria Maggiore aus dem 16. Jahrhundert. Mit ihrer schönen Fassade und dem höchsten Kirchturm der Stadt. Noch viel eindrucksvoller ist allerdings das mit Fresken reich geschmückte Innere der Kirche. Auch in dieser Kirche fanden übrigens viele Versammlungen des Konzils von Trient statt.
Nicht weit von der Kirche entfernt warfen wir noch einen Blick auf den Torre Vanga. Einem Wehrturm aus dem Mittelalter. Erst dann setzten wir unseren Weg zur nächsten Kirche fort. Zur Badia Di San Lorenzo. Die kleine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist wirklich zauberhaft. Sie erschien uns wie aus der Zeit gefallen. Das Innere ist allerdings wenig beeindruckend. Nach der Besichtigung machten wir noch einen Abstecher in den winzigen, nebenan liegenden Park. Zum Dante-Denkmal. Wir fanden es nicht unbedingt sehenswert, der Park ist aber ganz nett.
Burg von Trient
Obwohl wir unseren kleinen Hund dabei hatten, wollten wir das Castello del Buonconsiglio zumindest von außen aus der Nähe betrachten. Und es war den kurzen Fußweg nach oben auf jeden Fall wert. Der ehemalige Sitz der Fürstbischöfe aus dem 13. Jahrhundert ist eine wirklich imposante Anlage. Alleine die mächtige Schlossmauer ist schon sehenswert. Zu unserer Überraschung durften wir die Burg von Trient sogar von innen besichtigen. Unter der Bedingung, dass wir den Hund auf den Arm nehmen. Was wir uns natürlich nicht zweimal sagen ließen!
Und das war ein echter Glücksfall, denn die Burg stellte sich als Juwel unter den Sehenswürdigkeiten Trient heraus. Sowohl die außergewöhnliche Architektur als auch die vielen farbenfrohen Freskenzyklen waren schlichtweg spektakulär. Es gab an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Wir begannen unseren Rundweg im Castelvecchio. Mit einem von mehreren Arkaden geschmückten Innenhof. Und wunderschönen Fresken. Von der venezianischen Loggia des Castelvecchio aus hatten wir einen herrlichen Blick auf die Sehenswürdigkeiten Trient. Und die dahinter liegenden Berge. Wir waren von der Schönheit des Schlosses schlichtweg überwältigt.
Über eine Brücke mit Säulengang erreichten wir den Löwenhof des Magno Palazzo. Der in vier Flügeln rund um den Hof angeordnet ist. Zuerst bewunderten wir die mit Fresken ausgemalte Loggia im Löwenhof. Dann erkundeten wir die Prunkräume des Palazzo. Von denen einer schöner ist als der andere. Und dann wartete noch ein Highlight unter den Sehenswürdigkeiten Trient auf uns. Der Besuch im Adlerturm. Mit den Fresken des Kalenderzyklus. Dieses unvorstellbar schöne Werk darfst du bei einem Besuch in Trient auf keinen Fall verpassen.
Tipp: Das Ticket für den Besuch der eindrucksvollen Fresken im Adlerturm, den du nur mit einem Guide betreten darfst, musst du direkt am Eingang mit dem normalen Ticket erwerben. Dann musst du nur noch zur angegeben Zeit vor dem Adlerturm auf die Führung warten.
Tridentum – die unterirdische Stadt
Mitten in Trient konnten wir riesige unterirdische archäologische Ausgrabungen besichtigen. Im Museum Tridentum. Knapp 1700 Quadratmeter der alten römischen Stadt Trient wurden hier zufällig bei Bauarbeiten entdeckt. Über die Treppe neben dem Caffè Città tauchten wir ein in diese längst vergangene Zeit. Nachdem wir den Eingang endlich gefunden hatten. Da nur ein kleines Schild auf das Museum hinweist, war das nämlich gar nicht so einfach :-). Wir sind zweimal daran vorbeigelaufen.
Unter der Erde angekommen konnten wir ein langes Stück der ehemaligen Stadtmauer besichtigen. Und eine etwa 2000 Jahre alte gepflasterte Straße aus dem Römischen Reich. Auch Reste römischer Häuser und Geschäfte gehören zu dem riesigen Areal. Von manchen sind auch noch die Bodenmosaike und Heizungssysteme erhalten. Sogar Überreste von Abwasserkanälen des römischen Trients sind hier gefunden worden. Ein wirklich interessanter Ausflug in die Vergangenheit.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Auf dem Rückweg zum Domplatz bewunderten wir die vielen wunderschönen Palazzi in der Altstadt von Trento. Vor allem in der historischen Straße Via Rodolfo Belenzani. Drei von den Palazzi haben uns dabei ganz besonders beeindruckt. Allen voran der Palazzo Geremia aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die venezianisch anmutende Fassade des Palastes ist mit wunderschönen Fresken bedeckt. Direkt daneben steht der Palazzo Quetta Alberti-Colico, der ebenfalls eine überaus reich bemalte Fassade besitzt. Ein unvergesslicher und einzigartiger Anblick.
Den beiden Prachtbauten gegenüber liegt der Palazzo Thun, in dem heute das Rathaus von Trient untergebracht ist. Von diesem Palazzo gehört der Innenhof zu den Sehenswürdigkeiten Trient. Hier steht nämlich in einer kleinen romantischen Nische die ursprüngliche Figur vom Neptunbrunnen. Mit den Säulen im Vordergrund ein wirklich schönes Motiv.
Tipp: Im Trentino gibt es nicht nur viele eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, sondern auch tolle Mountainbike-Touren. Alles was du dazu wissen musst, findest du auf der Homepage gooutbecrazy.de.
Hölzerner Drache von Vaia
Der hölzerne Drache liegt zwar nicht direkt in der Stadt Trento, aber er ist eine der ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten Trient. Ein Umweg zu dieser unfassbar eindrucksvollen Skulptur lohnt sich also auf jeden Fall. Solltest du länger in Trient sein, kannst du den Besuch sogar mit einer Wanderung verbinden.
Entstehung des hölzernen Drachen
Der hölzerne Drache von Vaia ist ein imposantes Kunstwerk, das ohne Zweifel zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Trient zählt. Wir waren einfach nur sprachlos, als wir vor dem riesigen Drachen aus Holz standen. Der Drache erinnert an die Zerstörung, die der verheerende Sturm Vaia 2018 in den Wäldern rund um Trient verursacht hat. Mit Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde richtete er schwere Schäden an und ließ Millionen von Bäumen umstürzen.
Angesichts der Zerstörung beschloss der venetische Bildhauer Marco Matalar, aus dem Holz ein besonderes Kunstwerk zu schaffen. Um an die unbeschreibliche Zerstörung zu erinnern und gleichzeitig Hoffnung zu symbolisieren. So entstand der Drache von Vaia in Magre, der mehr als 6 Meter hoch und 7 Meter lang ist!
Anreise zum Drachen von Trient
Den Drachen von Vaia kannst du auf dem Gipfel des Tablat in Lavarone besichtigen. Mit einem herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge. Am einfachsten kommst du zum Drachen, wenn du von Slaghenaufi aus den Wegweisern zum Chalet Tana Incantata folgst. Dort parkst du dein Auto und nutzt den Sessellift auf den Tablat. Oder du wanderst die 1,2 Kilometer nach oben auf den Gipfel.
Wenn du eine etwas längere Wanderung machen möchtest, dann ist der große Parkplatz in Gionghi dein Ausgangspunkt. Ein kleines Stück der Hauptstraße folgend kommst du durch eine kleine Häusersiedlung, in der du eine Infotafel siehst. Von dort aus führt ein einfacher Wanderweg durch einen schönen Wald. Du musst nur den Schildern mit dem kleinen Drachen darauf folgen. Nach etwa 45 Minuten hast du den eindrucksvollen Drachen erreicht.
Wenn du länger in dieser Gegend von Italien unterwegs bist, lohnt sich auch ein Besuch von Padua, Mantua, Brescia oder Bergamo!
*Das Sternchen bedeutet, dass wir bei einer Buchung etwas mitverdienen. Und das, ohne dass sich der Preis für dich ändert. Auch wir selbst buchen über diese Portale.
Danke für Eure Einblicke. Das klingt nach einem tollen Stopp unterwegs. Wir planen Norditalien Anfang Oktober. Jetzt habe ich Trient mit auf die Reiseroute gesetzt 😀.
LG Katja | Hin-Fahren
Ich bin sicher, es wird euch dort gefallen ☺️
Vielen Dank für den Hinweis mit dem Caffe Citta als Orientierungspunkt für den Eingang in das Tritentum, sonst findet man es wirklich nicht. Die Adresse über Google Earth ist auf dem falschen Platz.
Sehr gerne.