Wir wollten wieder einmal unseren langen Winter in Deutschland verkürzen. So hatten wir für Anfang November einen Flug zu den Sehenswürdigkeiten Zypern gebucht. Da wir nicht gerne nur am Strand liegen, sondern viel lieber das Land erkunden, entschieden wir uns für ein Hotel in Paphos.
Limassol wäre zwar von den Entfernungen noch viel günstiger gewesen, aber Paphos erschien uns charmanter. Eigentlich wollten wir vom griechischen Süden aus auch einen Ausflug in den türkischen Norden machen. Vor allem, um die Hafenstadt Kyrenia zu besuchen. Es gab allerdings keinen einzigen Mietwagen, der eine Erlaubnis für den Grenzübertritt hatte. Und ohne Versicherung wollten wir auch nicht in die Türkei fahren. So haben wir uns kurzerhand für andere Ziele auf der Insel entschieden.
Wenn du auf einen Besuch im Norden Zyperns nicht verzichten möchtest, kannst du dafür von Nikosia aus die Busse nutzen. Oder eine geführte Tour* buchen.
Mit einer Flugverspätung von 24 Stunden landeten wir endlich auf Zypern. Wir holten unseren Mietwagen ab, checkten im Hotel ein und gingen nach dem Abendessen sofort schlafen.
Tipp: Wenn du gerne asiatisch isst, musst du unbedingt das Baan Thai Kitchen besuchen. Das Restaurant ist zwar sehr einfach eingerichtet, aber das Essen ist einfach fabelhaft.
Die antiken Schätze von Paphos
Frisch ausgeruht fuhren wir vormittags von unserem Hotel am Hafen in die Altstadt von Paphos. Unseren Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten begannen wir an der Cami Kebir. Die ursprünglich byzantinische Kirche wurde bereits 1570 zur Moschee umgewandelt. Quer durch die stimmungsvollen kleinen Gassen tauchten wir genau hier in die Altstadt Paphos ein. Über eine große Markthalle mit unzähligen Verkaufsständen kamen wir direkt zum alten türkischen Bad. Auch der kleine Kuppelbau war früher wohl eine Kirche. Heute ist darin ein süßes Café untergebracht. Der perfekte Ort für eine kleine Pause.
Unser weiterer Weg durch die Sehenswürdigkeiten Zypern in Paphos führte uns zur unscheinbaren Kirche Agios Kendas. Dies besitzt nämlich eine wundervolle, aus Holz geschnitzte Ikonostase. Und ist über und über mit farbenfrohen Fresken bemalt! Im Gegensatz dazu ist die Agios Theodoros Kathedrale auch von außen eine Schönheit!
Und erst der Bischofspalast direkt daneben. Der byzantinische Bau mit den malerischen Arkaden hat uns mehr als begeistert. Auch wenn wir das Museum darin nicht besuchen wollten. Der Weg hierher hat sich wirklich mehr als gelohnt. Unser letztes Ziel in der Altstadt Paphos war das Rathaus mitten im ruhigen Stadtpark. Erbaut im Stil eines griechischen Tempels ein sehr hübscher Anblick.
Königsgräber von Nea Paphos
Unser eigentliches Ziel in Paphos waren aber die Königsgräber von Nea Paphos. Die Nekropole aus unterirdischen Gräbern aus dem dritten Jahrhundert vor Christus gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Zypern. Anders als der Name vermuten lässt, wurden hier aber keine Könige begraben. Sondern Adelige und wichtige Beamte.
Direkt hinter dem Eingang beginnt der Rundgang, der uns zu den acht schönsten Gräbern brachte. Einige Grabkammern haben uns besonders beeindruckt. Im Grab Nummer zwei gibt es zum Beispiel ein Atrium mit dorischen Säulen.
Und in den Fels gehauene Opfernischen. Noch schöner ist allerdings das Grab Nummer drei. Hier befindet sich ein rechteckiger Innenhof umgeben von Säulen.
Über eine steinerne Treppe gelangten wir in genau diesen. Und konnten eine Zisterne und die Grabkammern rund um den Hof besichtigen.
Auch das Grab Nummer vier hat uns mit einem hübschen Vorhof aus Säulen einen malerischen Anblick beschert. Neben den Grabkammern konnten wir in diesem sogar noch Reste vom Putz erkennen. Vor allem am Deckengewölbe. Dieser erinnerte uns irgendwie an Marmor und diente wohl als besonderer Schmuck für die Wände.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das Grab Nummer acht. In diesem steht in der Mitte der Anlage ein riesiger Felsblock! In diesen hinein wurden die Grabkammern gebaut. Ein unglaublicher Anblick!
Kato Paphos
Den Rest des Tages verbrachten wir bei den Ausgrabungen von Kato Paphos. In der UNESCO Welterbestätte besichtigten wir eine Vielzahl der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Zypern. Unser erstes Ziel in den archäologischen Ausgrabungen waren die Villen mit den Mosaiken. Das Haus des Aion, des Orpheus und des Theseus. Die ältesten und schönsten Mosaike von Kato Paphos besichtigten wir dann im Haus des Dionysos.
Besonders schön fanden wir auch das römische Odeon aus dem zweiten Jahrhundert. Mit dem Leuchtturm im Hintergrund ist das kleine Theater ein herrlicher Anblick. Und natürlich die Überreste der Saranda Kolones, dem byzantinischen Kastell. Die Burgruine ist mit ihren Steinbögen schlichtweg ein fantastischer Anblick.
Den Sonnenuntergang genossen wir auf dem Platz neben dem mittelalterlichen Kastell direkt im Hafen von Paphos. Auf dem Rückweg zum Parkplatz trafen wir dann sogar noch die rosa Pelikan-Dame. Die besucht hier im Hafen in regelmäßigen Abständen die Restaurants. Ein perfekter Abschluss unseres ersten Tages bei den Sehenswürdigkeiten Zypern.
Unterwegs im Troodos Gebirge
Kykkos Kloster
Auf 1318 Meter mitten im Troodos Gebirge liegt eine ganz besondere der Sehenswürdigkeiten Zypern. Das Kykkos Kloster aus dem 20. Jhd. Schon der mit goldenen Mosaiken verzierte kleine Eingang in das Kloster hat uns sehr begeistert. Und große Erwartungen geweckt, die sogar noch übertroffen wurden. Hinter dem Durchgang standen wir in einem großen Innenhof. Umgeben von unglaublich reich mit Fresken geschmückten Arkaden.
Über viele Treppen und Arkaden, die alle mit fantastischen Wandmalereien und Mosaiken geschmückt sind, erreichten wir den Haupthof des Klosters. In diesem befindet sich auch der Zugang zur Klosterkirche. Beim Betreten dieser verschlug es uns dann schlichtweg den Atem.
Der Raum ist mit hunderten alten Laternen gefüllt und der Altar strahlte uns golden entgegen. Ohne Frage ist der orthodoxe Kirchenraum einer der schönsten, den wir jemals besucht haben. Wir saßen bestimmt zwanzig Minuten einfach nur staunend da. Und versuchten all die fantastischen Eindrücke abzuspeichern!
Im Kloster befindet sich übrigens auch eine Ikone von Maria, der mehrere Wunder zugeschrieben werden. Sie soll vom Evangelisten Lukas stammen, kann aber nicht besichtigt werden.
Scheunendachkirche in Pedoulas
Nicht weit vom Kykkos Kloster entfernt stoppten wir im kleinen Bergdorf Pedoulas. Um uns eine der typischen Scheunendachkirchen von Zypern anzusehen. Insgesamt gibt es 25 solcher Kleinode im Troodos-Gebirge. Ihren Namen verdanken sie den Satteldächern, die meist bis fast an den Boden reichen.
Die Scheunendachkirche in Pedoulas wurde 1474 von einem Maler gebaut und bemalt. Die kleine Kirche Archangelos Michail hat uns mit diesen uralten Fresken, die den gesamten Innenraum bedecken, mehr als verzaubert. Denn die Fresken sind wirklich unwahrscheinlich gut erhalten! Dieses kleine Juwel unter den Sehenswürdigkeiten Zypern darfst du also auf gar keinen Fall verpassen!
Omodos
In allen Reiseführern wird das Dorf Omodos als schönstes der Insel angepriesen. Also wollten wir natürlich hier auf dem Rückweg unbedingt einen Kaffee trinken. Rund um den kleinen Dorfplatz befinden sich alte, aus Stein gebaute Häuser. Und die Klosterkirche aus dem 19. Jhd. Die Zeit scheint hier langsamer zu laufen als im Rest von Zypern. Niemand hat es hier eilig.
Unser Fazit: Der kleine Ort ist nett, aber mehr auch nicht! Es gibt unzählige Sehenswürdigkeiten Zypern, die weitaus beeindruckender sind. Wir verabschiedeten uns ziemlich schnell wieder und fuhren lieber zum Baden. An den berühmten Strand der Aphrodite.
Strand der Aphrodite
Auch wenn es schönere und besser erschlossene Strände auf Zypern gibt. Am Petra tou Romiou solltest du zumindest einen kurzen Stopp einplanen. Schließlich ist nach der Mythologie genau an dieser Stelle der Geburtsort der Aphrodite. Hier soll sie aus einer Muschel entstiegen und an Land gegangen sein. Außerdem sind alleine schon die Felsen im Wasser Grund genug, an den Strand zu kommen. Ein mehr als malerischer Anblick.
Besonders bei Vollmond ist der Strand der Aphrodite ein Magnet für Touristen und Einheimische. Denn wer dann dreimal um den Felsen schwimmt, soll mit ewiger Liebe und Jugend gesegnet werden. Versuchen kann man es ja zumindest :-).
Tipp: Vom Parkplatz führt eine Unterführung unter der Hauptstraße hindurch direkt zum Strand. Sie beginnt gleich links vom kleinen Kiosk.
Die geteilte Hauptstadt Nikosia
Süd-Nikosia
Wir parkten unseren Mietwagen direkt an der venezianischen Stadtmauer, die die ganze Altstadt Nikosia umgibt. Bei Ledras Parking. So konnten wir als erstes gleich die Constanza Bastion besichtigen. Auf der eine kleine Moschee steht. Insgesamt besitzt die Stadtmauer elf Bastionen. Wenn du länger bei den Sehenswürdigkeiten Nikosia bist, lohnt sich mit Sicherheit ein Rundgang an der Mauer! Wir hatten nur einen Tag Zeit und stürzten uns gleich in die Erkundung der Altstadt. Und auch unser nächstes Ziel war eine Moschee. Die Omeriye Moschee mit ihrem hübschen osmanischen Minarett.
Zu den Sehenswürdigkeiten Zypern in Nikosia zählt auch die Kathedrale des Johannes von 1662. Wie eine kleine Festung steht sie mitten in den Gassen der Stadt. Auch der Innenraum der Kathedrale ist ein kleines Juwel. Er hat uns mit unglaublich schönen Malereien an den Wänden total verzaubert. Direkt neben der Kirche steht eine weitere der Sehenswürdigkeiten Zypern. Der erzbischöfliche Palast. Mit seinen unzähligen Arkadenbögen ein wirklich herrlicher Anblick.
Nur wenige Meter entfernt liegt eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Zypern. Das Famagusta Tor an der Caraffa Bastion. Mit seiner imposanten Fassade und den beiden Wachhäuschen das schönste Stadttor von Nikosia. Auf dem Weg zur Grenze nach Nord-Nikosia machten wir noch einen kleinen Umweg zu Kirche Panagia Chrysaliniotissa aus dem Jahr 1450. Und der hat sich wirklich gelohnt. Denn älteste Kirche der Stadt ist nicht umsonst für ihre Sammlung seltener byzantinischer Ikonen berühmt.
Kreuz und quer durch die Gassen liefen wir dann zur Ledra Street. An deren Ende sich der Grenzübergang für Fußgänger befindet. Über diesen verließen wir die EU und betraten die Türkei.
Tipp: Wenn du auch den Nordteil der Stadt besichtigen möchtest, musst du die Kontrollen an der Grenze durchlaufen. Also den Pass nicht vergessen!
Nord-Nikosia
Sofort veränderte sich die Stimmung der Stadt. Es war lebhafter, bunter und orientalischer. Ganz besonders zauberhaft ist in Nord-Nikosia die Karawanserei Büyük Han. In deren von Arkadengängen gesäumten Innenhof wir erst einmal eine kleine Pause in einem der Cafés einlegten. Die Karawanserei diente im 16. Jhd. als schützende Unterkunft für Reisende. Im Erdgeschoss wurden die Tiere untergebracht und in den Räumen darüber konnten die Reisenden nächtigen. Im großzügigen Hof wurde reger Handel betrieben. Heute gibt es hier süße Geschäfte, Cafés und Restaurants.
Die zweite der Sehenswürdigkeiten im Norden von Nikosia ist die ehemalige gotische Sophienkathedrale. Sie wurde Anfang des 14. Jhd. erbaut und bis 1489 war sie die Krönungskirche der Könige von Zypern. 1570 haben die Osmanen zur Selimiye Moschee umgebaut. Und die noch nicht ganz fertigen Westtürme zu Minaretten ergänzt.
Wir ließen uns in den stimmungsvollen Gassen Nikosias treiben. Erst am späten Nachmittag kehrten wir wieder zum Parkplatz zurück.
Tipp: Für Ausflüge in den Norden Zyperns, die mit dem eigenen Mietwagen nicht erlaubt sind, kannst du von Nord – Nikosia aus die Busse nutzen. Die fahren alle 30 Minuten an der Atatürk Caddesi Ecke Kemal Asik Caddesi ab.
Ein Besuch der Sehenswürdigkeiten im Südwesten von Zypern
Heiligtum des Apollon Hylates
Unser letzter Tag auf Zypern führte uns zuerst zum Heiligtum des Apollon Hylates. Es stammt aus dem 8. Jahrhundert vor Christus! Bis ins vierte Jahrhundert hinein wurde hier ein reger Apollon Kult gepflegt. Obwohl die Anlage relativ klein ist und der größte Teil nur noch aus Überresten besteht. Sie ist dennoch sehr sehenswert.
Ein besonders schönes Motiv ist der teilweise rekonstruierte Apollontempel. Auch die heilige Straße mit vielen Säulen und Mauerresten vermittelte uns einen Eindruck des ehemals prunkvollen Areals.
Tipp: Folgst du der Straße Richtung Limassol, so erreichst du nach etwa 600 Metern hinter dem Apollon Heiligtum die Reste eines großen römischen Stadions.
Kourion
Den Abschluss unseres Tagesausflugs bildete das UNESCO-Welterbe Kourion. Die Ausgrabungen der antiken Stadt zählen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Zypern.
Gleich hinter dem Eingang erwarteten uns die ersten märchenhaften Bodenmosaike aus dem fünften Jahrhundert. Die wir über Laufstege aus nächster Nähe betrachten konnten. In den Ruinen der Villa des Eustolios. Auch der Badekomplex ist noch relativ gut erhalten. Weiter herrliche Mosaike fanden wir später auf unserem Rundweg im Haus des Achilles und im Haus der Gladiatoren.
Nur wenige Schritte hinter der Villa des Eustolios standen wir am Highlight der Ausgrabungen von Kourion. Das imposante römische Theater aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Mit einem fantastischen Blick auf die Küste und das Meer.
Äußerst beeindruckend ist auch das Hauptareal der Ausgrabungen. Mit den Resten der großen, von Säulen gesäumten römischen Agora, einer riesigen öffentlichen Badeanstalt und dem Tempel für die Wassernymphen. Am Rand der Agora konnten wir zudem die Überreste einer frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jahrhundert bestaunen.
Strände von Zypern
Natürlich ist Zypern nicht nur Sightseeing, sondern vor allem auch Urlaub am Strand. Und die Strände von Zypern könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie reichen vom naturbelassenen Kiesstrand bis hin zum weißen Traumstrand. Eine tolle Übersicht geordnet nach Insel-Bezirken findest du beim Tourismusportal von Zypern.
Wenn du Urlaub auf einer Insel in Griechenland liebst, können wir dir auch Kreta oder Rhodos empfehlen.
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