Matrei in Osttirol
Matrei liegt mitten im Nationalpark Hohe Tauern direkt an der Felbertauernstraße. Inmitten fantastischer Landschaften zwischen Großvenediger und Großglockner. Als wir in dem süßen Dorf ankamen, starteten wir gleich einmal einen kleinen Rundgang. An der hübschen Lourdeskapelle, von wo aus wir auch einen tollen Blick auf das Schloss Weißenstein hatten.
Vorbei an vielen schönen alten Bauernhäusern erreichten wir in der Ortsmitte die Pfarrkirche St. Alban von 1783. Den 86 Meter hohen Turm konnten wir schon von Weitem sehen! St. Alban ist aber nicht nur von außen eine Sehenswürdigkeit Matrei. Auch der Innenraum ist mehr als prächtig ausgestattet! Besonders der Hochaltar, die Orgel und die Bemalung der Decke sind faszinierend.
Unser eigentliches Ziel war allerdings ein anderes. Die kleine Kirche St. Nikolaus, die über dem Ortsteil Bichl thront. Auch wenn der Weg nach oben etwas anstrengend ist, lohnt sich die Mühe. Die aus dem 12./13. Jahrhundert stammende romanische Kirche mit den wundervollen Fresken ist wirklich ein Juwel. Wir fühlten uns wie in einer anderen Zeit. Zudem ist die Aussicht auf Matrei und die umliegenden Berge einfach herrlich.
Sehenswürdigkeiten Lienz
Nachmittags machten wir einen Ausflug in die Hauptstadt Osttirols. Zu den Sehenswürdigkeiten Lienz. Der Hauptplatz der Stadt empfing uns mit italienischem Flair, dem Antoniuskirchl, bunten Häusern und riesigen Palmen. Inmitten des Platzes fiel uns sofort die Liebburg aus dem 17. Jahrhundert ins Auge. Das kleine Schloss mit seinen Zwiebeltürmen ist wirklich zauberhaft. Das ehemalige Wohnschloss der Freiherrn dient heute als Rathaus.
Wir schlenderten durch die kleinen Gassen der Fußgängerzone und gönnten uns einen Cappuccino in einem der vielen süßen Cafés. Auf dem Rückweg zum Parkplatz am Hauptplatz besichtigten wir noch die Franziskanerkirche von Lienz.
Natürlich durfte auch ein Abstecher zu Schloss Bruck nicht fehlen, das seit 1943 das Museum von Lienz beherbergt. Die schöne Burg aus dem 13. Jahrhundert gehört unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten Lienz. Und das nicht nur wegen der schönen Aussicht, die wir vom Turm genießen konnten. Sondern vor allem wegen der kleinen Burgkapelle. Mit unfassbar schönen Fresken.
Großglockner Hochalpenstraße
Am nächsten Tag stand das Highlight vom Nationalpark Hohe Tauern auf dem Programm. Die Großglockner Hochalpenstraße. Auf 48 Kilometern führt sie von Heiligenblut bis Bruck durch die schönsten Berglandschaften! Sie ist die höchst gelegene Passstraße von ganz Österreich. Direkt von der Glocknerstraße aus führen zwei Straßen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Hochalpenstraße: zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und auf die Edelweiß-Spitze.
Heiligenblut
Doch bevor wir das Abenteuer Hochalpenstraße starteten, legten wir noch einen kurzen Stopp ein. Im bezaubernden Bergdorf Heiligenblut. Es liegt mitten im Nationalpark Hohe Tauern auf einer Höhe von 1300 Metern. Mit dem Großglockner im Hintergrund ist es wohl eines der schönsten Bergdörfer in den Alpen. Das liegt aber auch an der malerisch am Hang gelegenen gotischen Kirche St. Vinzenz.
An der Stelle der Kirche stand der Legende nach schon im 10. Jahrhundert eine Kapelle. Diese wurde zu einem beliebten Pilgerort, nachdem bei einem verunglückten Heerführer namens Briccius ein Fläschchen mit dem Blut Christi gefunden wurde. Von da an gab es Wallfahrten zum „Heiligen Blut“, woher auch der Name des Ortes stammt. Heute wird die Reliquie im Sakramentshaus neben dem prunkvollen Hochaltar aufbewahrt.
Nach der Besichtigung von St. Vinzenz gönnten wir uns in dem hübschen Dorf noch einen gemütlichen Kaffee in der Sonne.
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Dann ging es endlich los. Wir befuhren die Großglockner-Hochalpenstraße. Alle Infos zur Maut und zu den Öffnungszeiten findest du direkt auf der Homepage.
Quer durch unbeschreiblich schöne Landschaften im Nationalpark Hohe Tauern fuhren wir zuerst Richtung Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Auf 2369 Metern hatten wir hier einen gigantischen Blick auf den majestätischen Großglockner. Und die Pasterze. Den Gletscher, der sich vom Johannisberg nach unten wälzt. Ein umwerfendes Panorama rund um den höchsten Gipfel Österreichs.
Tipp: Wenn du Lust hast, kannst du von hier mit der Gletscherbahn nach unten fahren. Und eine Wanderung zur Pasterze unternehmen. Da diese mittlerweile von der Gletscherbahn sehr weit entfernt ist, solltest du im Sommer für den einfachen Weg gut eine halbe Stunde einplanen. Auf keinen Fall vergessen, gute Schuhe zu tragen! Und aufgrund der Höhe ist auch Sonnencreme unbedingt Pflicht.
Neben der einzigartigen Bergwelt mitten im Nationalpark Hohe Tauern konnten wir hier noch ein weiteres Highlight erleben. Überall liefen unglaublich süße Murmeltiere mit ihren Babys herum. Sie ließen sich von unserer Anwesenheit nicht im Geringsten stören!
Edelweiß-Spitze
Nach dem Besuch des Großglockners setzten wir die Fahrt auf der Hochalpenstraße fort. Begleitet von fantastischer Natur und gigantischen Bergwelten erreichten wir den Aussichtspunkt Fuscher Törl auf 2428 Metern Höhe. Der Aussichtspunkt wird seinem Ruf als schönster Fotostopp der Nordseite mehr als gerecht.
Doch damit nicht genug. Nur wenige Minuten später kamen wir auf dem höchsten Punkt der Großglockner Hochalpenstraße an. Der Edelweiß-Spitze auf 2571 Metern. Wir hatten Glück, dass auf dem obersten Parkplatz noch Plätze frei waren. Das hat uns eine ziemlich steile Wanderung von etwa einer halben Stunde erspart.
Das Panorama von über 30 Dreitausendern ist überwältigend. Wir standen minutenlang einfach nur da und genossen die Bergwelt um uns herum. Ein unvergessliches Erlebnis im Nationalpark Hohe Tauern.
Zell am See
Auf dem Rückweg nach Matrei legten wir eine kurze Pause in Zell am See ein. In der kleinen historischen Altstadt. Schon von Weitem fiel uns die mächtige Kirche zum heiligen Hippolyt aus dem 13. Jahrhundert auf. Durch die hübschen Gassen der Fußgängerzone gelangten wir zum Schloss Rossberg, in dem sich heute das Rathaus befindet.
Von hier aus ist es nicht mehr weit zum altehrwürdigen Grand Hotel von 1896. Ein Kaffee auf der Seeterrasse ist einfach ein Muss. Bei diesem herrlichen Blick!
Frisch ausgeruht erkundeten wir mit dem Tretboot den idyllischen See inmitten der schönen Bergkulisse. Ein wundervoller Ausklang für einen perfekten Tag.
Wanderung Innergschlöss
Unseren letzten Tag im Nationalpark Hohe Tauern verbrachten wir mit einer der beeindruckendsten Wanderungen in der Gegend. Wir machten uns auf zu einem der schönsten Talschlüsse der Ostalpen, dem Innergschlöss.
Vom Matreier Tauernhaus zur Innergschlöss-Alm
Direkt vor dem Gasthof Tauernhaus bei Matrei ist ein großer Wanderparkplatz, auf dem wir unser Auto abstellten. Leider konnten wir nicht den Wanderweg auf der linken Seite des Flusses nutzen, da dieser wegen einer Mure gerade gesperrt war. Aber auch auf dem Fahrweg ist es eine wunderschöne Wanderung!
Der erste Teil des Weges führte uns gemütlich vorbei an Almwiesen. Als es steiler wurde, erreichten wir schon nach den ersten paar Höhenmetern eine Brücke. Direkt vor zwei riesigen Wasserfällen. Ein herrlicher Anblick! Und ein guter Grund, kurz eine Pause zu machen 🙂 Das hätten wir auf dem Wanderweg nur von Weitem gesehen.
Der weitere Weg führte uns steiler bergauf und wir gewannen rasch an Höhe. Die Aussicht auf die umliegenden Berge wurde immer fantastischer! Nach insgesamt etwa einer Stunde hatten wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Das Berghaus Außergschlöss auf 1700 Metern. Von hier aus hatten wir ihn kurz im Blick, bevor er hinter schwarzen Wolken verschwand. Den majestätischen Großvenediger. Ein magischer Moment.
Nur 700 Meter weiter erwartete uns schon die nächste Sehenswürdigkeit auf dem Weg. Die einzigartige Felsenkapelle. Die Kapelle wurde 1870 unter einen Felsblock gebaut. Nur die Fassade mit dem Turm wurde aus Steinen errichtet. So wollte man verhindern, dass sie wie die vorherige Kapelle durch eine Lawine zerstört wird. Alleine die Kapelle war den Weg schon wert!
Und schon hatten wir das erste Ziel auch schon fast erreicht. Gemütlich wanderten wir zu dem hübschen kleinen Almdorf, das fast noch genauso aussieht wie noch vor 100 Jahren. Mit den urigen Hütten und dem Venedigerhaus Innergschlöss, in dem wir erst mal eine Kaffeepause einlegten.
Wanderung zum Talschluss
Natürlich wollten wir den Talschluss im Nationalpark Hohe Tauern nicht nur von Weitem sehen. Also entschieden wir uns, noch die 20 Minuten weiterzugehen. Leider lag der Großvenediger versteckt hinter Wolken. Aber dennoch war der Weg durch die Almwiesen wunderschön. Um uns herum lag eine fantastische Landschaft!
Am Talschluss angekommen setzten wir uns auf eine Bank. Direkt vor dem breiten Kiesbett eines kleinen Baches. Mit Blick auf den riesigen Wasserfall links vom Venediger. Der sich als einziger Berg immer noch komplett verhüllte. Wir genossen die Sonne und warteten. Vergeblich. So machten wir uns etwas enttäuscht wieder auf den Weg zurück.
Nachdem wir etwa fünf Minuten gelaufen waren und uns immer wieder umdrehten, ob wir ihn nicht doch sehen könnten, passierte es. Die Wolken öffneten sich tatsächlich komplett. Und wir konnten das Panorama der Venedigergruppe genießen. Inklusive des Gletschers Schlatenkees. Wir waren überglücklich.
Wieder an der Innergschlöss-Alm angekommen, gönnten wir uns für den Rückweg ein Taxi vom Venedigerhaus. Du kannst auch den Gschlösser Panoramazug nehmen. Der wird von einem Traktor gezogen und du wirst während der Fahrt von Volksmusik unterhalten. Der Zug fährt immer zur halben Stunde von oben ab.
Tourdaten
- Gehzeit: 2 Stunden
- Länge: 5,5 Kilometer
- Höhenmeter: 244
Wenn du genau so gern wie wir Urlaub in den Bergen machst, dann wird dir mit Sicherheit auch das PillerseeTal gefallen. Es liegt ganz in der Nähe vom Nationalpark Hohe Tauern. Im Nationalpark selbst ist Bad Gastein ein weiteres lohnenswertes Ziel.
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1 thought on “Nationalpark Hohe Tauern – zwischen Großvenediger & Großglockner”