An einem sehr nebligen Tag im Herbst packte uns wieder einmal die Wanderlust. Wahrscheinlich auch deswegen, weil für höhere Lagen in den Chiemgauer Alpen schon vormittags Sonne angesagt war. Wir entschieden uns für den Gipfel des Hochfelln im Chiemgau. Da dieser auch eine Seilbahn hat, kamen wir nämlich möglichst schnell in die lang ersehnte Sonne. Und außerdem wollten wir schon längst einmal am bekannten Aussichtsberg Hochfelln wandern.
Auf dem Gipfel des Hochfelln im Chiemgau
Mit der Hochfelln-Seilbahn erreichten wir ganz bequem in nur 15 Minuten den 1674 Meter hohen Hochfelln. Und wurden tatsächlich von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Oben angekommen, bot sich uns außerdem ein atemberaubender Blick über den Chiemsee, die umliegenden Berge und Wälder. Sogar die Gipfel der Alpen konnten wir in der Ferne erkennen. Und unter uns lag ein weißer Teppich aus Wolken. Ein märchenhafter Anblick! Am Hochfelln wandern war also eine ausgezeichnete Idee.
Nachdem wir zuerst ausgiebig den Ausblick genossen hatten, machten wir uns auf zum Gipfelkreuz. Das wir in nur fünf Minuten über mehrere Stufen gleich hinter dem Hochfellnhaus erreicht hatten. Das Gipfelkreuz auf dem Hochfelln wurde übrigens in Bergen gegossen. Und anschließend von 40 Chiemgauern auf den Gipfel getragen. Eingeweiht wurde es am 25.08.1886. Zur Hundertjahr-Feier von König Ludwig I.
Nur wenige Schritte davon entfernt besuchten wir gleich das nächste Highlight auf dem Hochfelln. Das hübsche Taborkircherl aus dem Jahr 1971. Der Name kommt übrigens daher, dass 1889 bei der Grundsteinlegung der ersten Kirche an diesem Platz Erde aus Tabor in Israel verstreut wurde. Obwohl wir noch gar nicht mit unserer Wanderung begonnen hatten, mussten wir hier schon eine Pause einlegen :-). Der Ausblick war nämlich einfach zu schön!
Anschließend wanderten wir noch eine Runde auf dem kurzen Gipfelrundweg. Inmitten von unzähligen kleinen Latschen. Langsam lösten sich derweil die Wolken unter uns auf. Und die Sonne erreichte auch das Tal. Somit konnten wir nach dem Gipfelrundweg unsere Wanderung zur Talstation des Hochfelln beginnen.
Wanderung zur Talstation
Über Serpentinen mitten durch hunderte Latschen begannen wir unseren Abstieg. Schließlich wollten wir ja auch am Hochfelln wandern und nicht nur den Ausblick genießen. Schnell wurde der Weg schmaler und steiniger. Hinter einer Felsspalte standen wir dann schließlich mitten in einem steilen Kar. Das wir durch die vielen Kehren aber relativ einfach durchqueren konnten. Ab der Tröpflwand wurde der Weg dann wieder einfacher. Nach einem kurzen Waldstück sahen wir einen wirklich süßen kleinen Gipfel vor uns. Sogar mit Gipfelkreuz! Es versteht sich von selbst, dass wir den natürlich erklimmen mussten. Und es hat sich gelohnt. Der Blick auf den Chiemsee war einfach fabelhaft.
Endlich nahte auch die Brotzeit. Auf der wunderschön gelegenen Bründlingalm. Doch wir hatten uns eindeutig zu früh gefreut. Wir hatten uns Wiener bestellt und dachten, Brot wäre dabei. Das dachten wir aber nur. Auf Nachfrage erhielten wir dann gemeinsam eine einzige Scheibe Brot. Uraltes Brot gepaart mit einem mehr als unhöflichen Kellner. Unser Tipp: Einfach zehn Meter weiter zur nächsten Alm wandern! Da sah das Essen weitaus besser aus.
Info: Nach insgesamt 1,5 Stunden und knapp 3,5 Kilometern kamen wir an der Mittelstation der Hochfelln-Seilbahn an. Du kannst also auch schon hier deine Wanderung beenden, wenn du nur eine kurze Tour machen möchtest.
Aber wir wollten noch ein wenig weiter am Hochfelln wandern. Ab der Mittelstation folgten wir dem breiten Wanderweg Nummer 8 Richtung Bergen. Mit mäßiger Steigung durch einen wunderschönen Bergwald. Und letztlich an der Weißen Achen entlang. Bis hin zum Wanderparkplatz Kalkofen. Der letzte Kilometer zurück zur Talstation der Hochfelln-Seilbahn führte uns vorbei am Museum Maxhütte. Solltest du dich für Eisen und Maschinenbau interessieren, ist das also bestimmt ein lohnender Abschluss der Wanderung.
Tourdaten & Infos zum Wandern
- Parkplatz der Hochfellnbahn: Maria-Eck-Straße 8, 83346 Bergen
- Benötigte Zeit für den Abstieg: 3 Stunden. Wenn du von unten auf den Gipfel wanderst, brauchst du etwa eine Stunde länger.
- Höhenmeter unserer Wanderung: 1100
- Länge der Tour: 8 Kilometer
Falls du länger im Chiemgau bist, lohnt sich auch eine Wanderung am Rauschberg bei Ruhploding. Und auch Touren in anderen Regionen Bayerns findest du bei uns. Von leicht über mittel bis schwer. Denn nicht nur Touren in den Chiemgauer Alpen sind unvergesslich!
Zum Abschluss noch ein Werbelink: