Nach dem Frühstück verließen wir Tel Aviv, um in die Region Totes Meer zu fahren. Da wir mit unserem Mietwagen kein palästinensisches Gebiet passieren durften, entschieden wir uns für die landschaftlich sehr reizvolle Route über Beer Sheva. Quer durch die Negev Wüste, die 60 Prozent von Israel bedeckt.
Negev Wüste
Die Negev Wüste ist keine normale Sandwüste. Sie ist geprägt von imposanten, braunrot leuchtenden Bergen, zerklüfteten Felsen und teils riesigen Erosionskratern. Den größten Krater der Welt, den Makhtesh Ramon, haben wir bei der Rückfahrt von Petra nach Tel Aviv besichtigt. Ein wirklich sensationeller Anblick.
Die Fahrt durch den Negev war keine Sekunde langweilig. Die Landschaft änderte sich quasi minütlich und zählt zu den beeindruckendsten von ganz Israel. Wir konnten sogar nubische Steinböcke mit riesigen Hörnern entdecken.
Kurz bevor die Straße abwärts zum tief liegenden Toten Meer führt, stoppten wir am Aussichtspunkt Neve Zohar. Von dort hatten wir einen unglaublichen Blick über diese fremdartige Umgebung. Bis hinüber zu den jordanischen Bergen. Einfach unvergesslich!
Tipp: Das Land rund um die Region Totes Meer in Israel weist immer wieder plötzlich auftretende Einsturzlöcher auf. Du solltest hier also auf keinen Fall Straßen oder ausgezeichnete Wege verlassen.
Die Bergfestung des Herodes – Masada
Direkt am Ufer des Toten Meeres liegen in 440 Metern Höhe auf einem Tafelberg die Reste der Festungsanlage. Die ehemalige Palastfestung von König Herodes ist eine der meistbesuchten historischen Stätte in Israel. Jüdische Rebellen leisteten hier den römischen Besatzern erbitterten Widerstand. Erst als die Niederlage nicht mehr zu vermeiden war, stürzten sie sich 73 n. Chr. gemeinsam in den Tod.
Aufgrund der Temperaturen von über 40 Grad entschieden wir uns gegen die Wanderung hoch auf das Bergplateau. Und nahmen stattdessen die Seilbahn.
Allein die Aussicht von oben über die faszinierende Wüstenlandschaft war den Besuch schon wert. Wir konnten sogar deutlich die Umrisse mehrerer Basislager der römischen Eroberer erkennen.
Wir verbrachten trotz der großen Hitze drei Stunden in der UNESCO Welterbestätte Masada. Besonders beeindruckt hat uns die riesige Zisterne, die man über einen unscheinbaren Eingang im Boden erreicht.
Auch der Nordpalast und der westliche Palast haben uns mehr als fasziniert. Mit ihren wundervollen Mosaikböden, die die ältesten von Israel sind. Und natürlich die Überreste der wohl ältesten Synagoge der Welt.
Tipp: Parken kannst du direkt an der Seilbahnstation in einer Tiefgarage. Was bei den Temperaturen der Wüste mehr als sinnvoll ist. Für die Besichtigung brauchst du übrigens auch unbedingt eine Flasche Wasser!
Totes Meer – ein besonderes Bad
Nach der faszinierenden, aber auch anstrengenden Besichtigung freuten wir uns schon auf ein Bad im Toten Meer. Leider konnten wir wegen des Sabbats (Samstag) im Hotel in En Bokek erst um 18 Uhr einchecken. Also stellten wir unsere Koffer unter, schnappten uns unsere Badesachen und fuhren mit dem Shuttle des Hotels hinunter zum einzigartigen Toten Meer.
Das Tote Meer ist aber eigentlich gar kein Meer, sondern ein Salzsee. Er wird vom Jordan gespeist und liegt 428 m unter dem Meeresspiegel. Es ist somit der tiefste frei zugängliche Ort der ganzen Welt!
Wir machten es uns erst einmal auf einem Liegestuhl bequem. Bewunderten die Landschaft mit den vielen Salzablagerungen am Ufer und natürlich auch die Menschen, die lustige Erinnerungsfotos im Wasser des Toten Meeres machten. Da der Salzgehalt des Toten Meeres bei bis zu 33 % Prozent liegt, kannst du nämlich hier buchstäblich im Wasser schweben.
Auch uns machte es wirklich sehr viel Spaß, einfach so im Wasser zu treiben, ohne unterzugehen. Nach einer halben Stunde baden im salzigen Nass machte sich allerdings der Kreislauf bemerkbar. Also wechselten wir wieder auf unseren Liegestuhl und füllten die Flüssigkeit nach, die uns das Salz entzogen hatte.
Einfache Tipps rund um den einzigartigen Salzsee:
- Beim Baden solltest du am besten Badeschuhe tragen. Denn die Salzkristalle am Boden des Toten Meeres sind sehr scharfkantig.
- Das Salzwasser in einer Wunde – oder auch in den Augen – ist alles andere als angenehm.
- Außerdem musst du sehr darauf achten, kein Wasser zu verschlucken. Das kann aufgrund des hohen Salzgehaltes tatsächlich tödlich sein!
Zurück im Hotel löschten wir zuerst unseren Durst, den das Baden im salzigen Wasser zur Folge hatte. Die restliche Zeit bis 18 Uhr verbrachten wir entspannt am Hotelpool.
Red Canyon – ein kurzer Zwischenstopp
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg Richtung Jordanien. Nicht weit von En Bokek entfernt legten wir am kleinen, aber zauberhaften Red Canyon noch einen letzten Stopp ein. Vor der langen Fahrt nach Petra wollten wir noch eine Wanderung machen. Gute Schuhe sind trotz des kurzen Weges aber unbedingt notwendig!
Der Red Canyon mit seinen bis zu 30 Meter hohen Felsen liegt 20 Kilometer vor Eilat direkt an der Landstraße 12. Vom Parkplatz aus, den wir über eine Schotterstraße erreichten, gelangten wir im trockenen Flussbett des Wadi Shani relativ schnell zum Beginn des 200 Meter langen Canyon. Die rötlichen Farben und geschwungenen Formen der Sandsteinfelsen haben uns sofort verzaubert!
Tipp: Auch weit entfernte Gewitter können im Canyon zu Sturzfluten führen, die schnell lebensgefährlich werden können. Vor dem Besuch des Red Canyon solltest du also unbedingt den Wetterbericht checken.
Kurze Passagen im Canyon mussten wir über Stahlleitern zurücklegen. Aber dennoch ist unserer Meinung nach keine große Erfahrung nötig, um den wunderschönen Canyon erkunden zu können.
Grenzübergang Eilat
Nach knapp zwei Stunden in dieser Zauberwelt ging unsere Reise zum Grenzübergang in Eilat weiter. Die Öffnungszeiten aller Grenzübergänge findest du ganz aktuell immer beim jordanischen Tourismusamt.
Unseren Mietwagen parkten wir auf dem großen Parkplatz direkt vor der Grenze. Denn grenzüberschreitende Fahrten zwischen den beiden Ländern sind nicht erlaubt. Das Gepäck, das wir die nächsten Tage brauchten, hatten wir in einen einzigen Koffer gepackt. Den Rest ließen wir im Auto liegen. So machten wir uns zu Fuß auf zu unserem nächsten Abenteuer: Jordanien!
Die Zusammenfassung unserer Reiseroute kannst du inklusive aller Links im Übersichtsartikel zu Israel und Jordanien finden.
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