Nach unserer Safari in Tansania verbrachten wir einige Tage entspannt auf der Insel Sansibar. Und erkundeten auch einen Tag lang die TOP 8 Sehenswürdigkeiten Stone Town. Also die Altstadt von Sansibar Stadt. Alleine schon die Fahrt nach Stone Town war ein Erlebnis. Denn hier herrscht auf und neben den Straßen das perfekte Chaos. Und doch funktioniert alles.
Stone Town selbst ist nicht schön im klassischen Sinn. Denn die kolonialen Gebäude sind ziemlich verfallen und werden nur langsam renoviert. Auch das Strahlen der einst weißen Häuser aus Korallenstein ist längst Vergangenheit. Und doch waren wir von der ersten Sekunde an fasziniert. In den kleinen Gassen mit den waghalsig verlegten Stromkabeln fühlten wir uns wie in einer anderen Welt. Übrigens ist Stone Town bekannt für seine prachtvoll geschnitzten Holztüren. Diese kannst du überall in den Gassen entdecken!
Tipp: Wir haben uns für die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten Stone Town einen Guide* gebucht. So konnten wir die Altstadt in aller Ruhe genießen. Ohne alle zwei Minuten gefragt zu werden, ob wir einen Guide brauchen oder etwas kaufen wollen. Und wir wurden außerdem mit interessanten Geschichten versorgt.
Alter Sklavenmarkt & Kathedrale
Ein wichtiges Wahrzeichen von Stone Town ist der alte Sklavenmarkt, der heute als Denkmal für die Opfer des Sklavenhandels dient. Bis 1873 wurden auf dem größten Sklavenmarkt Ostafrikas Menschen verkauft. Im Museum informierten wir uns über diese dunkle Vergangenheit von Stone Town. Besonders bedrückend sind die niedrigen kleinen Kellerräume, in denen die Sklaven auf ihren Verkauf warteten. Unvorstellbar, dass Menschen so behandelt wurden! Und auch das Denkmal der Steinfiguren ist sehr deprimierend. Vor allem, wenn man weiß, dass die Ketten um den Hals der Figuren Originalketten aus dieser grausamen Zeit sind.
Nach dem Ende des Sklavenhandels wurde am Ort des Marktes eine anglikanische Kirche errichtet. Diese gehört unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten Stone Town. Die Kathedrale Christ Church ist ein imposanter Bau. Und auch wenn das Innere im Gegensatz dazu eher unscheinbar ist, ist es einen Blick wert. Der Altar wurde übrigens an genau der Stelle errichtet, an der früher die Sklaven ausgepeitscht wurden.
Geburtshaus von Freddie Mercury
Sansibar ist der Geburtsort eines weltberühmten Rockstars. Von Freddie Mercury, dem legendären Sänger von Queen. In einem unauffälligen Haus mitten in den Gassen der Altstadt lebte Freddie, bis seine Familie die Insel während der Sansibar-Revolution von 1964 verließ. Das Mercury Museum im Haus ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Stone Town. Und auch wenn du kein Fan von Queen bist. Der Weg zum Haus quer durch die quirligen Gassen ist ein unbedingtes Muss. Und auch ein Foto vor dem Haus mit den großen Plakaten ist eine schöne Erinnerung.
Tipp: Auf dem Weg vom Sklavenmarkt zum Museum lohnt sich der Besuch der St. Joseph Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert. Mit ihren zwei Türmen ein eindrucksvoller Anblick. Das farbenfrohe Innere beeindruckt durch kunstvolle Malereien, einen schönen Altar und die Säulen.
Altes Fort
Auch das Alte Fort von Sansibar gehört zu den Sehenswürdigkeiten Stone Town. Im Jahr 1699 von den Arabern erbaut, wurde es später u. a. als Gefängnis oder Tennisplatz genutzt. Heute findest du hier kleine Shops mit schönen Souvenirs. Und eine Bühne im Stil eines Amphitheaters.
Direkt hinter dem Fort liegen die Forodhani Gardens. Eine schöne Promenade direkt am Meer. Abends werden lokale Gerichte wie gegrillter Fisch, Meeresfrüchte und exotische Früchte angepriesen. Wir haben den Food Market nicht besucht. Allerdings haben wir im Hotel erfahren, dass die Verkäufer sehr anstrengend sein können. Und dass du das Essen nur versuchen solltest, wenn du einen robusten Magen hast. Denn von Vorschriften zur Hygiene wird hier nicht viel gehalten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es schon mehrere Fälle verschiedener Infektionen gab.
House of Wonders
Eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Stone Town ist zweifellos das Haus der Wunder. Das Beit al Ajaib. Dieses prächtige Gebäude wurde im späten 19. Jahrhundert für einen arabischen Sultan gebaut. Zu dieser Zeit war es eines der ersten Gebäude der Insel mit einem Fahrstuhl, Elektrizität und fließendem Wasser. Daher auch sein Name.
Das Haus der Wunder besitzt aber auch kunstvoll geschnitzte Holzarbeiten, aufwändigen Stuck und reiche Verzierungen. Und auch die von unzähligen Säulen getragenen Balkone und der elegante Uhrturm sind zauberhaft.
Heute beherbergt das Haus der Wunder das National Museum von Sansibar. Die Ausstellung in den kunstvoll gestalteten Zimmern umfasst Artefakte, Fotografien und Informationen über die Geschichte Sansibars. Von der arabischen Herrschaft über den Sklavenhandel bis hin zur Kolonialzeit.
Princess Salme Museum
Das Princess Salme Museum ist wohl das kleinste Museum der Welt. Und trotzdem gehört es zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Stone Town. Es befindet sich im alten Herrenhaus von Prinzessin Salme. Der Tochter des Sultans vom Oman. Dieser herrschte im 19 Jhd. zugleich auch über Sansibar.
Prinzessin Salme wuchs in Sansibar auf. Eines Tages verliebte sie sich in einen Kaufmann aus Hamburg, der in Stone Town Geschäfte machte. Da aber die Liebe zu einem Christen in einem muslimischen Land verachtet wurde, beschloss sie, zu ihm nach Deutschland zu fliehen. Dort verbrachte sie ihr Leben unter dem Namen Emily Ruete.
Das Museum zeigt verschiedene Fotografien, persönliche Gegenstände und Dokumente, die die Geschichte von Prinzessin Salme und ihrer Familie erzählen.
Sehenswürdigkeiten im Palast des Sultans
Der durch seine Zinnen einer Festung ähnelnde Palast des Sultans gehört ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten Stone Town. Der Palast wurde im 19. Jhd. von Sultan Said erbaut und war von da an die Residenz der Sultane von Sansibar. Bis 1964 die Revolution diese Epoche beendete.
Der ehemalige Palast ist heute ein Museum, das sich mit der Zeit der Sultane beschäftigt. Die original möblierten Wohnräume mit kunstvollen Schnitzereien und Malereien haben uns viel mehr beeindruckt als das Haus der Wunder. Und auch die prunkvollen Schätze, die andere Länder den Sultanen zum Geschenk machten, sind sehr bemerkenswert. Wenn du wenig Zeit hast, solltest du also eher den Sultanspalast besuchen.
Old Dispensary
Das Old Dispensary aus dem Jahr 1887 ist das Haus mit der schönsten Fassade der ganzen Stadt. Die mintgrüne Farbe und die aufwendig geschnitzten Holzbalkone machen es zu einer der top Sehenswürdigkeiten Stone Town. Die Details sind wirklich mehr als eindrucksvoll.
Erbaut wurde das Old Dispensary übrigens als Hospital. Aber bevor es fertiggestellt war, wurde es verkauft. Und dann bis 1964 als Apotheke genutzt. Heute ist darin das Stone Town Cultural Arts Center untergebracht. Lokale Künstler bieten Bilder und handgemachte Souvenirs zum Verkauf an. Und du kannst den Künstlern sogar bei der Arbeit über die Schulter schauen oder auch an Workshops teilnehmen.
Darajani Markt von Stone Town
Der Darajani Markt am Rand der Altstadt ist für uns nicht unbedingt ein Highlight gewesen. Und dennoch gehört der große lokale Markt sicherlich zu den Sehenswürdigkeiten Stone Town. Der Markt ist eindrucksvoll, laut, geschäftig und bunt. Du kannst also in eine fremde und sehr authentische Welt eintauchen. Der Markt ist in verschiedene Bereiche unterteilt, darunter ein Obst- und Gemüsemarkt, ein Gewürzmarkt, ein Fischmarkt und ein Fleischmarkt.
Und letztere wurden für uns zur großen Herausforderung. Denn der Gestank ist fast unerträglich. Du brauchst also einen guten Magen, wenn du den Darajani Markt erkunden möchtest. Aber eines darf auf keinen Fall fehlen. Der Kauf einiger exotischer Gewürze. Aber nicht ohne Feilschen!
*Hier und bei folgendem Link handelt es sich um einen Werbelink.