Nachdem wir die Grenze bei Eilat überquert hatten, um zu den Sehenswürdigkeiten Petra zu fahren, wurden wir direkt hinter dem Ausgang schon von geschäftstüchtigen Taxifahrern erwartet. Diese versuchten, uns die kurze Fahrt nach Aqaba für teures Geld zu verkaufen.
Nach kurzem Feilschen landeten wir schließlich doch bei 15 € für zwei Personen. Was in etwa dem Normalpreis für die Strecke entspricht. Alle wichtigen Infos und Kosten für den Grenzübertritt findest du im Übersichtsartikel zu unserer Rundreise.
In Aqaba angekommen holten wir erst mal unseren jordanischen Mietwagen ab. Danach machten wir uns sofort auf den Weg nach Wadi Musa, um die Felsenstadt Petra zu besuchen. Die Landschaft um uns herum war einfach märchenhaft.
Zuerst fuhren wir durch eine in vielen Farben schimmernde Bergwelt, die schließlich von einer surreal wirkenden Wüstenlandschaft abgelöst wurde. Kurz bevor wir Wadi Musa erreichten, blieben wir mehrmals stehen, um Fotos zu machen. Denn das Panorama über das Bergland von Edom, in dem auch die Sehenswürdigkeiten Petra liegen, war so schön, dass wir es kaum fassen konnten.
So kamen wir mit „etwas“ Verzögerung Wadi Musa an. Die Stadt besteht aus unzählbar vielen Gassen und bunten kleinen Häusern, die sich an die Berghänge schmiegen. Von unserem Balkon hatten wir einen wunderschönen Blick über die Stadt und den Sonnenuntergang.
Petra – die geheimnisvolle Schöne
Da wir am nächsten Morgen schon um viertel vor sechs das Hotel verließen, also vor dem Frühstücksbuffet, wurden wir mit einer großen Lunchbox und Getränken ausgestattet.
Pünktlich um sechs Uhr morgens kauften wir als eine der ersten unsere Tickets für die Sehenswürdigkeiten Petra. Da wir eine Nacht in einem Hotel in Jordanien verbracht hatten, mussten wir statt 90 JOD „nur“ 50 JOD pro Person bezahlen. Also ca. 65 Euro.
Tipp: Hebe dir das Ticket von Petra unbedingt auf. Denn damit bekommst du in Verbindung mit zwei Übernachtungen in Jordanien bei der Ausreise über Aqaba die Visagebühren erlassen!
Das frühe Aufstehen hat sich in vielerlei Hinsicht mehr als gelohnt:
- Vor allem waren die wirklich sehr nervigen Locals erst in geringer Anzahl vorhanden. Die wollen jeden Besucher unbedingt dazu überreden, auf einem der armen Pferde oder Esel zu reiten. Als wir nachmittags Petra wieder verließen, sahen wir nicht nur einmal Locals lautstark mit Touristen streiten!
- Die Temperaturen waren vormittags noch sehr angenehm. Ab Mittag wird es in der Felsenstadt von Petra oft unerträglich heiß.
- Und das Beste: Wir hatten die Sehenswürdigkeiten Petra fast für uns alleine! Die Stimmung, die wir somit in Petra erleben durften, kann man nicht mit Worten beschreiben.
Tipp: Nimm an der Kasse von Petra eine Karte der Felsenstadt mit. Oder fotografiere das große Schild mit allen Wegen nach dem Eingang links! So verpasst du keine der Sehenswürdigkeiten Petra.
Siq und Schatzhaus von Petra
Kurz nach dem Eingang erschienen schon die ersten kleinen Bauten der Nabatäer direkt am Wegesrand. Nach etwa 900 Metern erreichten wir den berühmten Siq. Die 600 Meter lange und wunderschöne Schlucht mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden, durch die man die einzigartige Ausgrabungsstätte Petra erreicht.
Wir konnten es kaum erwarten, endlich den weltberühmten Blick aus dem Siq auf das Schatzhaus der Nabatäer zu werfen. Und plötzlich und ganz unvermittelt war es so weit. Wie aus einer anderen Welt stammend erschien das meisterhafte Bauwerk zwischen den Felswänden. Ein unbeschreibliches Gefühl und der absolute Höhepunkt unserer Rundreise!
Das mehr als 2000 alte Schatzhaus Al Khazne ist ein unvergleichliches Kunstwerk. Mit seiner rund 40 Meter hohen Fassade, die direkt in den roten Stein gemeißelt wurde.
Sehenswürdigkeiten in der Felsenstadt
Nach einer kurzen Frühstückspause inmitten dieser herrlichen Umgebung gingen wir Richtung Zentrum der Stadt Petra. Durch den engen äußeren Siq. Als die Schlucht breiter wurde, konnten wir links die hohen aneinander gereihten Grabfassaden erblicken. Die sogenannte Fassadenstraße.
Am Ende der Nekropole wartete auch schon das nächste fantastische Bauwerk auf uns. Das Amphitheater der Nabatäer. Auch dieses schlugen sie direkt aus dem Felsen! Den besten Blick auf das Theater hat man vom Hügel gegenüber. Also bogen wir rechts vom Hauptweg ab und begannen den kurzen Aufstieg.
Somit waren wir gleichzeitig schon bei den nächsten Sehenswürdigkeiten Petra. Bei den eindrucksvollen Königsgräbern. Obwohl diese teils schon ziemlich verfallen sind, strahlen sie eine unglaubliche Schönheit aus. Über weitere 200 Treppenstufen erreichten wir das Urnengrab. Der Ausblick von hier oben ist mehr als fantastisch.
Unser Weg führte uns weiter zu den Ausgrabungen der byzantinischen Kirche. Beim Betreten der Basilika wurden wir von den unglaublichen Mosaiken auf dem Boden total überrascht. Begleitet von herrlichen Ausblicken auf die Sehenswürdigkeiten Petra und das umliegende Bergland brachte uns der Weg wieder hinunter. Zum Qasr al-Bint. Dem Haupttempel der Felsenstadt Petra.
Zum Kloster Ad Deir
Von hier aus führten uns 800(!) Stufen in knapp 45 Minuten nach oben zum größten Bauwerk der Anlage. Zum Ad Deir Kloster, in dem im Mittelalter sogar noch Mönche lebten. Beim Aufstieg konnten wir immer wieder Ausblicke auf die umliegenden Berge und Wadis genießen. Dank der herrlichen Umgebung kam uns der Weg trotz der Hitze gar nicht so weit vor.
Die Anstrengung hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt. Der Anblick des monumentalen Gebäudes war absolut jede Mühe wert! Es steht dem Schatzhaus Al Khazne von Petra in nichts nach. Ganz im Gegenteil.
Tipp: Spätestens für diesen Weg brauchst du gutes Schuhwerk! Du solltest also für den Besuch der Sehenswürdigkeiten Petra trotz der Hitze die Flip-Flops zu Hause lassen.
Glücklich darüber, dass wir uns nach einigem Überlegen doch noch für einen Besuch von Ad Deir entschieden hatten, gingen wir die Stufen wieder nach unten. Mittlerweile hatten schon fast alle Souvenirgeschäfte entlang des ganzen Weges geöffnet. Und es kamen uns auch immer mehr Menschen entgegen.
Wieder beim Haupttempel Qasr al-Bint angelangt, gingen wir vorbei am großen Tempel über die prachtvolle Säulenstraße zurück zum Ausgangspunkt. Dem Schatzhaus von Petra. Der große Platz davor war mittlerweile mit Menschen völlig überfüllt. Wir waren sehr froh, dass wir mit unserer Besichtigung bereits am Ende waren.
Am Schluss unserer Tour durch die Sehenswürdigkeiten Petra setzten wir uns in ein Café beim Eingang. Und ließen die fantastischen Eindrücke bei einem kalten Getränk noch mal kurz Revue passieren. Wir waren uns einig, dass Petra völlig zu Recht zu den sieben neuen Weltwundern zählt. Gegen ein Uhr verließen wir die einzigartigen Sehenswürdigkeiten Petra und fuhren zum letzten Abenteuer unserer Rundreise.
Wadi Rum – Besuch einer großartigen und bizarren Landschaft
Tipps: Eine Tour durch die Wüste Wadi Rum mit dem eigenen Wagen ist nicht erlaubt. Du kommst also um eine geführte Tour nicht herum. Es ist aber nicht nötig, diese vorab zu buchen. Denn jedes Camp kann die Touren kurzfristig organisieren. Falls du nur einen Tagesausflug nach Wadi Rum geplant hast, ist man dir im Visitor Center bei der Buchung gerne behilflich. Hier kostet es allerdings auch mehr. Du kannst dir mit anderen Touristen aber auch einen Guide teilen. Je mehr Personen auf einer geführten Tour sind, desto günstiger wird es für den Einzelnen.
Ankunft in Wadi Rum
Alleine schon die Fahrt in das größte Wadi von Jordanien war ein Erlebnis. Neben der Straße liefen immer wieder Kamele durch den Sand und an viele Stellen wirbelte der Wind den Sand kunstvoll durch die Luft. Inmitten der Wüste erhoben sich immer mehr gigantische Felsen. Die Landschaft wirkte immer unwirklicher, umso näher wir dem Ziel kamen.
Bei der Ankunft in der Wüste Wadi Rum mussten wir uns zuerst am Visitor Center anmelden und die Eintrittsgebühr in Höhe von 5 JOD pro Person bezahlen. Wir wurden gefragt, in welchem Camp wir die Übernachtung gebucht hatten, damit der Inhaber informiert werden konnte, um uns abzuholen. Hörte sich toll an, funktionierte nur leider nicht so ganz.
Unser Camp in Wadi Rum war ziemlich neu und es dauerte lange, bis wir dann endlich abgeholt wurden. Weil niemand die passende Telefonnummer hatte. Aber wirklich alle haben sich sehr bemüht, uns zu helfen.
Nachdem wir endlich unsere Unterkunft mitten in Wadi Rum erreicht hatten, wurden wir im Gemeinschaftszelt von den Beduinen schon mit dem landestypischen Tee erwartet. Wir wurden mit spannenden Geschichten unterhalten und haben ganz nebenbei unsere private mehrstündige Wüstentour ausgehandelt.
Da wir am nächsten Tag schon wieder nach Israel fuhren, mussten wir uns für eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten Wadi Rum entscheiden. Um die 100 mal 60 Kilometer große Wüste vollständig zu erkunden brauchst du deutlich länger.
Tour durch die Wüste
Die Wüstenlandschaft von Wadi Rum mit den immer wieder plötzlich auftauchenden Bergen wirkte absolut unrealistisch auf uns. Egal wohin wir schauten, wir waren von der Natur und den besonderen Farben einfach nur begeistert.
In der Wadi Rum Wüste gibt es neben der ohnehin faszinierenden Landschaft einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Felsschluchten, Quellen, bis zu 1700 Meter hohe Berge, malerische Sanddünen, Felsbrücken, kleine Ruinen und sogar Felszeichnungen. Hier wurden auch Filme wie Lawrence von Arabien, Transformers oder auch der Marsianer gedreht.
Unser Guide brachte uns mit dem Jeep zu einigen Sehenswürdigkeiten Wadi Rum. Er zeigte uns den Drehort von „Der Marsianer“, eindrucksvolle Felsformationen und schickte uns barfuß auf riesige rote Sanddünen. Mit einem unbeschreiblichen Blick über die unendlichen Weiten der Wüste.
Nachdem er uns gezeigt hatte, wie die Beduinen Seife aus Pflanzen herstellen, fuhr er mit uns quer durch atemberaubende Landschaften in ein Beduinen Camp. Zum Steinbild von Lawrence von Arabien und zum Tee trinken. Nach der kleinen Pause folgte noch ein weiteres unerwartetes Highlight von Wadi Rum: Eine riesige Steinwand voll mit Felszeichnungen. So verständigten sich die Beduinen in früheren Zeiten untereinander.
Zum Abschluss des Tages durften wir auf einem Felsen sitzend einen absolut magischen Sonnenuntergang genießen! Inmitten einer unvergleichlichen Landschaft. Quer durch die Sanddünen fuhren wir zurück zum Camp. Ein riesiger Spaß!
Traditionelles Abendessen
Nach der mehr als nötigen Dusche spazierten wir zum Restaurant-Zelt des Beduinen-Camps. Die Söhne des Besitzers begannen gerade damit, unser Abendessen auszugraben! Sie hoben einen Teppich aus dem Sand und gruben mit Schaufeln ein Stück nach unten.
Von dem so freigelegten Fass entfernten sie einen Deckel und zum Vorschein kam unser Abendessen. Ein Metallgestell in drei Etagen mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse darauf. Es schmeckte einfach herrlich!
Tipp: In der Wüste wird es nachts empfindlich kalt. Pullover und Jacke nicht vergessen!
Schon am nächsten Morgen ging es zurück nach Tel Aviv, wo wir unseren letzten Nachmittag in Jaffa und am Strand verbrachten, bevor es wieder zurück nach München ging. Wenn du Lust auf Abenteuer hast, lohnt sich Canyoning im Wadi Mujib in Jordanien. Alle Tipps zur Rundreise mit dem Mietwagen gibt es bei 2onthego.
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