Der Süden Marokkos bietet eine Vielzahl an außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Die sich völlig von denen im restlichen Marokko unterscheiden. Alleine schon wegen der Wüstenlandschaft im Süden lohnt sich die Fahrt. Diese ist nämlich mit den anderen Teilen des Landes nicht im Geringsten vergleichbar!
Wenn du den Süden Marokkos nicht auf eigene Faust erkunden willst, kannst du auch eine Tour* buchen:
Der Tizi-n`Tichka-Pass im Hohen Atlas
Die schönste Straße, die wir auf unserer Rundreise im Land gefahren sind, ist der Tizi-n´Tichka-Pass. Er schlängelt sich mitten durch das Gebirge des Hohen Atlas. Wir überquerten ihn während unserer Fahrt von Marrakesch nach Ouarzazate. Und er ist für uns bereits ohne Frage das erste der Highlights im Süden Marokkos gewesen.
Auf unserer Fahrt wandelte sich die grüne Landschaft mit ihren Hügeln ganz langsam. Es wurde immer gebirgiger und abwechslungsreicher. Und wir waren nicht nur einmal von der Schönheit der Natur überrascht. Bis wir in der dramatischen Landschaft des Hohen Atlas angekommen waren. Ein atemberaubender Aussichtspunkt folgte dem nächsten. Angekommen am höchsten Punkt auf 2260 Metern mussten wir natürlich auch für ein Foto stoppen. Auch wenn die Verkäufer am Tizi-n´Tichka-Pass etwas anstrengend sind! Die malerische Kulisse ist das auf jeden Fall wert.
Nach dem Pass wandelte sich die grüne Umgebung endgültig in eine karge Landschaft mit schroffen Felsformationen. Besonders bezaubernd fanden wir auch die kleinen Lehmdörfer, die hier immer wieder neben der Straße auftauchten.
Ait-Ben-Haddou
Ein weiteres der Highlights im Süden Marokkos ist Ait-Ben-Haddou. Eine der bekanntesten Kasbahs Marokkos. Die Ursprünge des Dorfes am Fuße des Atlasgebirges reichen bis ins 16. Jhd. zurück. Damals war es ein Handelsposten für Karawanen, die Waren vom Draa-Tal nach Marrakesch brachten.
Ait-Ben-Haddou besteht aus mehreren ineinander verschachtelten Wohntürmen, die aus Stampflehm errichtet wurden. Diese traditionelle Bauweise machte die Festung nicht nur robust. Sondern passte sie auch perfekt an die Umgebung an.
Schon der erste Blick von den Souvenirständen am Parkplatz aus machte uns schlichtweg sprachlos. Die Anlage ist auf einem kleinen Hügel erbaut. Und die Türme sehen tatsächlich aus, wie aus der Zeit gefallen. Nicht umsonst wurden hier schon mehr als 20 Kinofilme gedreht. Unter anderem Gladiator und Teile von Game of Thrones. Nach der Überquerung des Flusses, der meist kaum Wasser führt, erreichten wir den Eingang der Kasbah. Durch das Gewirr der Gassen wanderten wir bis an den höchsten Punkt von Ait Ben Haddou und genossen die wundervolle Aussicht.
Tipp: Wenn du nach Ait Ben Haddou fährst, ist kurz vor der Ankunft rechts ein Aussichtspunkt. Mit einem unfassbaren Blick auf die Kasbah!
Taourirt Kasbah von Ouarzazate
Nur eine halbe Stunde von Ait Ben Haddou entfernt wartete schon das nächste der Highlights im Süden Marokkos auf uns. Die Kasbah von Ouarzazate. Auch bekannt als Kasbah Taourirt. Sie zählt sogar zu den größten Lehmburgen des ganzen Landes.
Die Kasbah stammt aus dem 17. Jhd. und diente ursprünglich als Wohnsitz für die Familie Glaoui. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Kasbah schon von außen sehr eindrucksvoll ist. Zumal die Außenwände der Taourirt Kasbah mit hübschen geometrischen Mustern verziert sind.
Sofort als wir das Innere der Kasbah betreten hatten, waren wir begeistert. Die hohen Türme aus Lehm strahlen eine besondere Stimmung aus. Wir erkundeten jede Gasse, jeden Platz und alle zugänglichen Räume der Festung. Und liefen jede Treppe ganz nach oben, um die Aussicht zu genießen. Auf die Türme der Kasbah und auf die Lehmbauten der Altstadt von Ouarzazate.
Tipp: Von der Treppe gegenüber der Kasbah hast du einen herrlichen Blick auf das eindrucksvolle Bauwerk. Von hier aus kannst du es in seiner ganzen Größe erfassen.
Info: In Ouarzazate liegen auch die Atlas Filmstudios. Aufgrund der schlechten Bewertungen haben wir diese aber nicht besucht.
Rund um Merzouga
Am nächsten Morgen ging es für uns weiter nach Rissani. Wir wollten nämlich unbedingt in die Sahara. Da das mit dem Mietwagen natürlich nicht geht, haben wir uns einen Fahrer gebucht. Mit ihm starteten wir am späten Nachmittag Richtung Merzouga. Und schon während der Fahrt konnten wir neben der Straße die ersten malerischen Sanddünen der Sahara bewundern.
Khamlia Musik und Vulkanwüste
Bevor es in die Dünen ging, besuchten wir noch das Khamlia Village. Die Bewohner sind Nachkommen der Afrikaner des Stammes der Gnawa. Diese wurden im Zuge des weltweiten Sklavenhandels nach Marokko gebracht. Bei der Durchquerung der Sahara fanden sie Trost in ihren rhythmischen Gesängen. Und genau diese spirituelle Gnawa-Musik durften wir in dem Dorf hören.
Anschließend ging es für uns weiter in die schwarze Vulkanwüste. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Aber wir gingen tatsächlich auf schwarzem Lavasand spazieren. Und unser Guide zeigte uns sogar, dass unzählige Fossilien im Sand zu finden sind. Und noch ein unerwarteter Stopp wartete auf uns. Die verlassene Bergbaustadt M‘fis. Einst war sie die Heimat von Bergleuten, die hier Kajal abbauten. Heute ist es nur noch eine faszinierende Geisterstadt mit verfallenden Häusern.
Berberfamilien und Dünen von Erg Chebbi
Der bewegendste Ort unserer Wüstentour war allerdings der Besuch bei einer Berberfamilie. Die als Nomaden mitten in der unwirtlichen Landschaft der Wüste wohnen. Wir durften sogar die Zelte der Familie betreten. Und obwohl die Nomaden fast nichts besitzen, wurden uns sogar Tee und Nüsse angeboten. Wenn man diese Lebensbedingungen sieht, erscheinen die eigenen Probleme mehr als nichtig.
Der eigentliche Grund unseres Ausfluges aber waren die Dünen von Erg Chebbi. Also ging es mitten hinein in die Sahara. Erg Chebbi ist eine der beeindruckendsten Sanddünen-Landschaften ganz Marokkos. Hier sind die Dünen bis zu 150 Meter hoch. Und überall ist goldener Sand, so weit das Auge reicht. 22 Kilometer von Nord nach Süd und fünf Kilometer von Ost nach West. Wir waren vom Zauber dieses Ortes sofort gefangen. Besonders, als die Sonne hinter dem goldenen Meer aus Sand versank. Erg Chebbi ist ohne Frage eines der Highlights im Süden Marokkos.
Tipp: Du kannst auch in der Wüste übernachten. Da wir das aber bereits im Wadi Rum gemacht hatten, haben wir darauf verzichtet. Wenn du in der Sahara schläfst, brauchst du übrigens unbedingt warme Kleidung. Denn nachts wird es kalt in der Wüste!
Nachfolgende Links sind Werbelinks. Wir werden also bei einer Buchung vergütet.