Von der Vingerklip Lodge aus erreichten wir über gut ausgebaute Teerstraßen schon mittags das Anderson Gate des Etosha Nationalparks. An diesem erhielten wir unser Permit für den Park. Bezahlen mussten wir es erst an der Touristeninformation des ersten Camps, in dem wir auch ein Zimmer für eine Nacht gebucht hatten: Okaukuejo. Das Camp im Etosha Nationalpark ist zwar staatlich und ist deswegen sehr einfach ausgestattet. Es bot uns aber die Möglichkeit, sofort nach Sonnenaufgang in das Gelände des Etosha Park fahren zu können.
Damit war die Wahrscheinlichkeit einer Löwen-Sichtung deutlich erhöht. Aus diesem Grund wollten wir unbedingt eine Nacht im Park schlafen. Da mittags die Wahrscheinlichkeit von Tier-Sichtungen im Etosha Park Namibia sehr gering ist, richteten wir uns erst mal gemütlich ein und tranken einen Kaffee.
Tipp: Die Tore der Camps im Nationalpark sind von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang geschlossen. Also rechtzeitig von der Safari zurückkehren!
Unsere erste Selbstfahrer-Safari
Gegen drei Uhr starteten wir voller Vorfreude unsere erste Selbstfahrer-Safari im Etosha Nationalpark. Es war einfach herrlich, alleine im Auto unterwegs zu sein. Und halten zu können, wo und wann man Lust hat. Unsere erste Runde im perfekt ausgeschilderten Etosha Park führte uns links vom Camp Richtung Okondeka-Wasserloch. Hier konnten wir den ersten Blick in die riesige Etosha Salzpfanne werfen.
Über Adamax und Natco fuhren wir wieder zurück zum Ausgangspunkt. Da wir noch mehr als eine Stunde Zeit hatten, bis die Tore schlossen, fuhren wir auf dem Hauptweg des Etosha Nationalparks entlang der Salzpfanne noch ein ganzes Stück in Richtung Rietfontein.
Als es langsam wieder kühler wurde, wurden die Tiere, die wir zu sehen bekamen, immer mehr. Es bewegten sich riesige Herden von Giraffen, Zebras, Antilopen und Giraffen mit ihren Jungtieren direkt neben der Straße durch den Park.
Wir konnten die Schönheit der Natur von Namibia kaum fassen und waren sprachlos über das Schauspiel. Zum Abschluss sahen wir in der Ferne sogar noch ein Nashorn spazieren.
Zurück im Etosha Nationalpark Camp setzten wir uns an das wunderschön angelegte Wasserloch und beobachteten eine kleine Giraffe im Licht der untergehenden Sonne. Also ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag in Namibia.
Ein Tag im Etosha Nationalpark
Von Okaukuejo bis nach Halali
Der nächste Morgen begann für uns mit einem Frühstück im Dunkeln. Da wir schon vor Sonnenaufgang an den Ausgangstoren stehen wollten. Bei dem ersten Wasserloch auf einer kleinen Anhöhe direkt rechts außerhalb des Camps im Etosha Park wartete auch schon die erste Raubkatzen-Begegnung auf uns. Inmitten vieler Antilopen lag eine Löwin mit ihren mehr als süßen Jungen. Wir konnten unser Glück kaum fassen!
Auf der Hauptstraße unterhalb unseres Aussichtspunktes blieben plötzlich zwei weitere Wagen stehen. Wir beschlossen, uns von den Babys zu verabschieden und zu erkunden, was es dort zu sehen gab. Was uns erwartete, machte uns sprachlos. Direkt neben der Straße lagen in der Wiese zwei riesige Löwen mit prachtvoller Mähne und erholten sich von der Jagd der vergangenen Nacht. Ab und zu hob einer den Kopf, legte sich auf den Rücken oder gähnte.
Über eine Stunde konnten wir die Löwen aus nächster Nähe beobachten. Bis sie aufstanden, sich noch einmal streckten und dann gemächlich im Gras der Umgebung spurlos verschwanden. Das frühe Aufstehen hatte sich also definitiv mehr als gelohnt. Der Tag im Etosha Nationalpark war jetzt schon perfekt.
Wir fuhren über verschiedene Wasserlöcher wie Olifantsbad in Schleifen Richtung Camp Halali. Auf dem Weg trafen wir immer wieder Herden von Zebras, Strauße, verschiedene Antilopen, Giraffen und viele weitere Tiere. Kurz vor dem Camp, das wir mittags erreichten, sahen wir sogar noch einen Elefantenbullen. Von hinten :-).
Camp Halali
Die heiße Mittagszeit, in der man kaum Tiere sichten kann, verbrachten wir in Halali. Wir setzten uns ins Café und ließen die vielen Eindrücke des Vormittags noch einmal Revue passieren. Da wir noch Zeit hatten, schlenderten wir zum Wasserloch des Camps. Dort erwartete uns das nächste Highlight unserer Safari im Etosha Nationalpark.
Es hatte sich eine Herde von knapp 40 Elefanten zum Trinken versammelt. Wir trauten unseren Augen nicht! In einer unfassbaren Stille standen diese vielen majestätischen Tiere direkt vor uns! Besonders lustig waren die Babys, die ständig Quatsch machten oder mit einer großen Freude im Laufschritt alle Antilopen vom Wasserloch wegscheuchten.
Als ob das nicht schon magisch gewesen wäre, kam nach einer halben Stunde tatsächlich noch eine zweite Elefantenherde dazu.
Ein unbeschreibliches Szenario, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Dankbar für dieses einzigartige Erlebnis setzten wir mehr als glücklich unseren Weg durch den Etosha Park fort.
Über den Etosha Lookout bis zum Ngobib Wasserloch
Unser nächstes Ziel war der Etosha Lookout, der eine fantastische Sicht über die endlos scheinende 100 Kilometer lange Salzpfanne des Parks bot. Inmitten der verkrusteten Salzpfanne zu stehen war eine mehr als eindrucksvolle Erfahrung.
Langsam war die Mittagshitze vorbei und die großen Herden setzten sich wieder in Bewegung. Wir fuhren weiter zum Ngobib Wasserloch. Und obwohl die Straßen hier ziemlich eng und das Unterholz sehr dicht waren, wollte mein Mann unbedingt weiterfahren. Das war wohl das Abenteuer-Gen. Entlang des Rundweges wurden die Tiere direkt an oder auf der Straße immer mehr und vor allem immer größer. Gleichzeitig wurde die Straße aber auch immer schmaler.
Und ganz unvermittelt stand er in einiger Entfernung direkt vor uns auf dem Schotterweg. Ein riesiger Elefantenbulle! Als er direkt auf unser Auto zukam und mit den Ohren signalisierte, dass er durchaus bereit war anzugreifen, wurde mir immer mulmiger. Ich wäre am liebsten rückwärts gefahren!
Mein Mann entschied, einfach so weit wie möglich rechts neben den Weg zu fahren. Um dem Bullen zu zeigen, dass wir ihn nicht angreifen oder provozieren wollen. Das war genau die richtige Verhaltensweise und der Elefant bog knapp vor unserem Auto in den Wald ab! Eine fantastische Begegnung, die man mit Worten kaum beschreiben kann!
Auf dem Weg zum Lindequist Gate
Als letzten Halt im Etosha Nationalpark hatten wir noch die Wasserstelle Kalkheuwel eingeplant. Schon bei der Anfahrt sahen wir von Weitem eine ganze Nashorn-Familie auf dem Hügel stehen. Wir konnten unser Glück überhaupt nicht fassen! Wir beobachteten die drei einige Zeit, bevor wir zum Lindequist Gate fuhren.
Auf dem kurzen Weg dahin unterhielten wir uns darüber, wie unfassbar viele Tiere wir gesehen hatten. Welch großartige Erlebnisse wir bei unserer Safari in Namibia doch hatten. Und dass es nicht perfekter hätte sein können. Aber es wartete tatsächlich noch ein Abschiedsgeschenk auf uns. Mitten auf der Straße saß ein wundervoller großer Leopard, der sich von uns nicht im Geringsten stören ließ!
Hier geht es zu weiteren Informationen über den Etosha Nationalpark Namibia.
Vom Nationalpark in den Caprivi Streifen
Völlig überwältigt fuhren wir zu unserer Lodge direkt außerhalb des Etosha Parks. Am nächsten Morgen verließen wir die normalen Touristenpfade in Namibia, um den Caprivi-Streifen zu durchqueren. Der Caprivi Highway ist durchweg geteert und wir hatten meist auch sehr guten Handyempfang! Sobald wir in den kleinen Landstreifen namens Caprivi gelangten, veränderte sich die Landschaft wieder einmal komplett.
Im Caprivi-Streifen
Durch die Nähe des mächtigen Okavango kann sich hier die Natur von Namibia bei tropischem Klima frei entfalten. Neben der Straße waren über weite Strecken immer wieder ursprüngliche Runddörfer gebaut, die fast unwirklich wirkten. Hirten gingen mit ihren Kuhherden direkt an der Straße entlang und Elefanten querten ohne Vorwarnung die Teerstraße.
Ein fantastischer Teil von Namibia, der uns wirklich beeindruckte und auch ganz anders war, als wir es uns vorgestellt hatten. Nach fast fünf Stunden Fahrt und mehreren Kontrollen, die in diesem Teil von Namibia üblich sind, freuten wir uns schon auf die schöne Lodge. Die hatten wir direkt am Okavango gebucht. Da platzte uns zum zweiten Mal ein Reifen!
In diesem Teil gab es leider keine Werkstatt unseres Vermieters in der Nähe. Wir mussten also wieder einmal selbst Reifen wechseln. Einen neuen sollten wir am nächsten Tag in Katima Mulilo abholen.
Abends kamen wir in der Riverdance Lodge an. Die dort angebotene Bootsfahrt zu den Hippos hatten wir nun leider verpasst. Aber unser kleiner Bungalow mit großer Holzterrasse zum Fluss hin war einfach wunderschön. Vom Bett aus konnten wir ebenso wie im Bad durch ein riesiges Panoramafenster direkt auf den Okavango schauen! Wir fühlten uns sofort wohl und ruhten uns bis zum Abendessen erst einmal aus.
Am Abend waren auf der Holzterrasse des Haupthauses die Tische wunderschön gedeckt. Wir durften bei einem fantastischen Menü und einer guten Flasche Wein den Sonnenuntergang über dem Okavango genießen. Einfach traumhaft. Die Nacht verbrachten wir in unserem Bungalow in völliger Ruhe und nur mit den Geräuschen der Natur Namibias um uns herum.
Auf dem Weg zum Chobe Park
Nach dem Frühstück, das wir in Gesellschaft kleiner Vögel verbrachten, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir wollten zuerst einmal in Katima Mulilo unseren neuen Reifen abholen. Nachdem wir die Werkstatt nach langem Suchen endlich gefunden hatten, teilte man uns mit, dass alle Mitarbeiter gerade in der Pause seien. Wir könnten deswegen keinen neuen Reifen bekommen.
Uns wurde aber versprochen, dass er noch am selben Tag in unser Camp am Chobe River geliefert werden würde. So fuhren wir das letzte Stück zum Chobe River und bezogen unsere Zeltunterkunft, bevor wir das Abenteuer Chobe Nationalpark in Angriff nahmen.
Alle weiteren Stationen, die du auf einer Rundreise durch Namibia besuchen musst, findest du im Namibia-Artikel. Inklusive vieler Tipps und Infos.
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Wow! Das sind ja echt tolle Tierfotos! Ich spiele selbst immer wieder mit dem Gedanken an eine Reise nach Namibia. Jetzt ist die Sehnsucht dorthin wieder größer geworden 😉
Liebe Grüße
Thomas
Toller Beitrag über Namibia und das Elefantenbaby ist ja die Krönung.
Wir plane selbst auch eine Fahrt durch dieses wunderschöne Land, hoffentlich schon bald.
Liebe Grüße aus Wien
Christoph & Lisa – lovelifetravel.at
Liebe Tina,
die Fotos und der Beitrag sind der Hammer! Und kommt gerade passend, da beschlossen haben nach Namibia zu fahren. Den Caprivi-Streifen haben wir schon fest eingeplant. Jetzt wo ich die Bilder gesehen habe, freue ich mich um so mehr!
Liebe Grüße
Alex
Ihr werdet mit Sicherheit begeistert sein. Der Caprivi ist echt ein Highlight. Wenn ihr Zeit habt müsst ihr unbedingt einen Abstecher in den Chobe machen, der ist fantastisch.
LG
Tina
Oh wow, was für geniale Tiersichtungen. Das würde ich sehr gerne einmal GENAU SO auch erleben dürfen, muss unvergesslich sein so etwas. Okay, den Reifenplatzer braucht man jetzt nicht wirklich. Aber so eine Begegnung, wie zB mit dem Elefanten auf der engen Straße, dass vergisst man garantiert niemals mehr im Leben. Sehr sehr geil! Ich will auch 🙂
Vielen lieben Dank. Ja, das mit dem Elefanten werden wir mit Sicherheit nie mehr vergessen. So eine Selbstfahrer Safari ist schon nochmal was ganz anderes als eine geführte Tour.
Hallo Tina,
du hast die Tiere alle sehr toll mit der Kamera eingegangen!
Die Bilder von den Elefanten gefallen mir besonders.
Namibia steht bei meinen Favoriten auch ganz weit vorn 😊
Liebe Grüße
Isabel
Was für ein Wahnsinns-Abenteuer – mein Mann und ich träumen schon länger von einer Reise nach Botswana, aber Namibia ist ja mindestens genauso schön. *_* Das Foto von dem Baby-Elefanten am Wasserloch ist einfach goldig… Vielen Dank, dass ihr Euer Abenteuer so authentisch teilt! =)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Manu von http://www.bitesoftheworld.ch
Cooler Bericht und tolle Fotos. Namibia steht auf jeden Fall auch auf meiner Bucket List. Nur leider ist die ziemlich lang :-). LG, Marc
Also, was die Raubkatzen angeht, hattet Ihr ja RICHTIG Glück in Etosha! Der faule Löwe in groß ist schon gut, aber ein Leopard ist wirklich richtig selten! Ich bin neidisch! 🙂
Ein toller Bericht über diesen wunderbaren Fleckchen Erde. Und erst die Fotos – das Elefantenbaby ist natürlich Nr. 1 😀
Welche Kamera habt ihr eigentlich benutzt?
Das ist auch mein Lieblingsbild. Wir benutzen die Nikon D7000.
Tolle Bilder! Der Etosha Park steht ganz oben von „will ich sehen“ bei unserem Namibia-Aufenthalt im März! Ich habe mir auch schnell die Lodge gemerkt! Prima, da freuen wir uns doch drauf!
Mein Lieblingsbild ist der müde Löwe! So liegt mein Hund auch immer da, wenn sie das Bäuchlein gestreichelt bekommen will! Allerdings würde ich mich das bei einem Löwen nicht trauen *lach*. Tolle Aufnahmen, ich bin total geflasht!
Liebe Grüße, Bea von Sweet&Healthy.