Die Sehenswürdigkeiten Ägypten beschränken sich nicht nur auf schöne Strände, eine tolle Unterwasserwelt und die Pyramiden in Kairo. In Ägypten fließt auch der Nil, der längste Fluss der Welt. Und an seinen Ufern stehen zwischen Luxor und Assuan die schönsten Sehenswürdigkeiten Ägypten. Atemberaubende Tempel, eine wunderschöne Landschaft, die Gräber berühmter Pharaonen und der Assuan-Staudamm.
Auf der Karte haben wir die schönsten Orte markiert. Im Artikel findest du neben Tipps zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Ägypten auch praktische Hinweise für deine Nilkreuzfahrt.
Tipps zur Nilkreuzfahrt in Ägypten
Die beste Zeit für eine Nilkreuzfahrt ist zwischen Oktober und April, wenn das Klima angenehm warm, aber nicht zu heiß ist. Die meisten Kreuzfahrten starten in Luxor oder Assuan und dauern in der Regel zwischen 3 und 7 Tagen. Für die Einreise nach Ägypten benötigst du ein Visum. Das kannst du aber ganz einfach direkt am Flughafen erhalten. Zuvor musst du eine Einreisekarte ausfüllen, die du schon im Flugzeug erhältst. Auch bei der Ausreise musst du nach dem Check-in wieder eine Karte ausfüllen.
Entgegen der Information vieler Reiseführer kannst du bei Ausflügen während einer Nilkreuzfahrt westliche Kleidung tragen. Kurze Hosen und Tops sind auch für Frauen in Ordnung. Außerdem reichen offene Schuhe völlig aus. Du musst keine Turnschuhe tragen. Außer bei der Ballonfahrt über dem Tal der Könige. Wichtig ist allerdings eine Sonnencreme, da du bei der Besichtigung der Tempel meist in der Sonne läufst.
An allen Sehenswürdigkeiten Ägypten wollen Männer, dass du ihre Euro-Münzen in Scheine wechselst. Wenn du dich darauf einlässt, zähle genau nach, wie viele Münzen du erhältst! Etwas anstrengend ist auch das ständige Fragen des Wachpersonals, ob sie ein Foto machen oder dir etwas zeigen sollen. Denn das kostet selbstverständlich im Anschluss Geld!
Es ist übrigens eine gute Idee, Klopapier in den Rucksack zu packen. Denn das ist nicht auf allen öffentlichen Toiletten vorhanden.
Karnak-Tempel in Luxor
Der Karnak-Tempel gilt als der größte Tempelkomplex der Welt. Gebaut wurde die Anlage etwa 2000 v. Chr. bis 100 n. Chr. von etwa 30 verschiedenen Pharaonen. Und alleine schon die Allee aus den Widder-Sphingen vor dem großen Tor hat uns begeistert. Diese führte früher über fast drei Kilometer bis zum Tempel von Luxor! Aber der beeindruckendste Teil des Karnak-Tempels liegt dahinter. Die Säulenhalle mit bis zu 23 Meter hohen Säulen, die mit unzähligen Reliefs und Hieroglyphen geschmückt sind. Und noch ein weiteres großes Tor mit Kolossalstatuen davor musst du dir unbedingt anschauen. Dafür gehst du vor dem Heiligen See einfach rechts.
Der Komplex besteht übrigens aus drei Haupttempeln, da er drei verschiedenen Göttern geweiht ist. Die Tempel des Sonnengottes Amun-Re sind, wie schon erwähnt, die schönsten. Und sie machen so gut wie den gesamten Komplex aus. Der Tempel der Muttergöttin Mut liegt etwas außerhalb, besteht aber nur noch aus wenigen Ruinen. Auch die Reste des Tempels ihres Sohnes Khonsu sind verglichen mit dem Tempel des Amun-Re wenig interessant.
Wir sind fast zwei Stunden durch die vielen Höfe, Säulen, Statuen, Tore und Monumente des Amun-Re-Tempels gelaufen. Und waren von der Magie des Ortes völlig gefangen.
Memnon-Kolosse und das Tal der Könige
Unser zweiter Tag bei den Sehenswürdigkeiten Ägypten begann bei Sonnenaufgang mit einer Ballonfahrt über dem Tal der Könige. Trotz Höhenangst war es erstaunlich gut machbar für mich. Und der Blick von oben ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis.
Anschließend legten wir einen kurzen Stopp bei den Memnon-Kolossen ein, um Sie auch aus der Nähe zu sehen. Erbaut unter Amenophis III. bewachten die zwei 18 Meter hohen Statuen einst einen monumentalen Tempel, von dem jedoch nur noch spärliche Überreste vorhanden sind.
Dann ging es endlich in das Tal der Könige, in dem zwischen 1550 und 1070 v. Chr. Könige und Pharaonen begraben wurden. Über 60 steil nach unten verlaufende Felsengräber befinden sich umgeben von Kalkfelsen in einer kargen Landschaft. Aber nur etwa 18 Gräber sind für Besichtigungen offen. Allerdings nicht gleichzeitig, da sie abwechselnd immer wieder geschlossen werden, um die kunstvoll gestalteten Wände vor zu hoher Luftfeuchtigkeit zu schützen.
In unserem Ticket waren drei Gräber enthalten, die wir frei wählen konnten. Wir haben das besonders reich verzierte Grab von Ramses I. und die von Ramses IV. und IX. besichtigt. Natürlich haben wir auch das kleine, aber wunderschöne Grab von Tutanchamun besucht, in dem sogar noch seine Mumie liegt. Dafür benötigst du aber ein zusätzliches Ticket für rund 9 Euro. Das kannst du gleich am Eingang kaufen oder am Automaten im Kiosk gleich neben dem Grab. Außerdem kannst du auch das Grab von Ramses VI. für 3 Euro und das von Sethos I. für 30 Euro besichtigen.
Tipp: Für den Weg vom Eingang bis zu den Gräbern kannst du den kostenlosen Shuttle nutzen. Du solltest dich nur nicht ganz nach vorne setzen, sonst wirst du ständig nach Trinkgeld gefragt! Das gilt übrigens auch für den Tempel der Hatschepsut.
Tempel der Hatschepsut
Nicht weit von den Gräbern der Pharaonen entfernt statteten wir dem wohl ungewöhnlichsten Tempel unter den Sehenswürdigkeiten Ägypten noch einen Besuch ab. Dem vor einer imposanten Felswand liegenden Totentempel der Hatschepsut. Dieser sieht mit seinen Rampen von Weitem aus wie ein futuristisches Bauwerk! Sein Bau begann allerdings schon 1479 v. Chr.
Aber nicht nur die ungewöhnliche Bauweise, sondern auch die Reliefs in der Anubis-Kapelle rechts unten und die Statuen der Hatschepsut auf der zweiten Ebene machen ihn zu einem lohnenswerten Ziel.
Aber nicht nur der Tempel, sondern auch Hatschepsut selbst sind besonders. Sie war die älteste Tochter des altägyptischen Königs Thutmosis I. Sie wurde mit ihrem Halbbruder Thutmosis II. verheiratet und übernahm nach seinem Tod die Regierungsgeschäfte. Selbst als ihr Stiefsohn Thutmosis III. das regierungsfähige Alter erreichte, regierte sie mehr als 20 Jahre lang weiter. Und nahm sogar den Titel des Pharaos an. Selbst die Statuen von ihr ließ sie männlich aussehend anfertigen, da das Amt des Pharao damals eben männlich war.
Horus-Tempel in Edfu
Nach der Erkundung von Theben West legte unser Schiff zum ersten Mal ab. Und wir genossen vom Sonnendeck aus die herrliche Landschaft des Nils. Abends erreichten wir die Schleuse von Esna, in der wir sieben Meter gehoben wurden. Das eigentliche Schauspiel waren aber die Händler, die sich plötzlich mit ihren kleinen Booten rund um unser Schiff versammelten. Sie boten uns ihre Ware an und warfen sie nach oben zur Begutachtung. Wenn du dir mit ihnen über den Preis einig wirst, kommt ein Beutel geflogen, in den du das Geld packst, um es dann nach unten zu werfen 🙂
Nach der Schleuse fuhren wir weiter bis Edfu, wo wir am nächsten Morgen den Horus-Tempel besuchten. Der Tempel wurde zwischen 237 und 57 v. Chr. erbaut und ist eine der besterhaltenen Sehenswürdigkeiten Ägypten. Denn trotz seines Alters ist sogar noch seine Überdachung vollständig vorhanden!
Uns hat alleine schon die riesige Fassade des Eingangs begeistert, die mit großflächigen Reliefs bedeckt ist. Den Eingang bewachen außerdem zwei wunderschöne Horusfalken. Sehr beeindruckend sind auch die Säulenhalle und das Allerheiligste mit der Sonnenbarke, auch wenn diese nur eine Kopie ist.
Info: Den Weg von der Anlegestelle zum Tempel legt man bei einer Nilkreuzfahrt meist per Pferdekutsche zurück. Da uns aber die teils sehr abgemagerten Tiere unendlich leidtaten, sind wir auf ein Taxi ausgewichen.
Kom Ombo
Am Nachmittag konnten wir auf dem Weg zum Tempel in Kom Ombo wieder einfach nur in Ruhe die Landschaft bewundern. Als wir die Stadt vom Schiff aus sehen konnten, dachten wir, dass es dort irgendwo brennt. Denn der Himmel war voller schwarzer Rauchschwaden. Aber diese kommen tatsächlich von einer Zuckerfabrik im Ort. Trotz des Geruchs und des vielen Rauchs machten wir uns zu Fuß auf den kurzen Weg zum Doppeltempel.
Der Doppeltempel ist gleich zwei Göttern geweiht. Dem Krokodilgott Sobek und Horus. Deswegen sind alle Eingänge, Tore und Räume doppelt vorhanden. Der Tempel ist zwar sehr hübsch, besonders wenn er abends beleuchtet wird. Aber er ist auch sehr klein und unfassbar voll mit Menschen!
Trotz aller negativen Umstände lohnt sich der Weg zum Doppeltempel. Denn er besitzt auch ein Museum mit einer Besonderheit. Hier sind 22 mumifizierte Krokodile und auch verschiedene Artefakte ausgestellt, die den Kult um den Gott Sobek dokumentieren.
Unvollendeter Obelisk & Philae-Tempel
Der nächste Tag begann mit einem Besuch im Granitsteinbruch von Assuan. Dort liegt ein unvollendeter 41 Meter hoher Obelisk, der vermutlich zur Zeit von Hatschepsut bearbeitet wurde. Er hätte nach der Fertigstellung unglaubliche 1156 Tonnen gewogen. Drei Seiten waren schon fertiggestellt, als sich ein Riss im Stein zeigte und die Arbeit eingestellt wurde.
Viel eindrucksvoller als der Obelisk war für uns allerdings der Philae-Tempel, der der Göttin Isis gewidmet ist. Er wurde beim Bau des Assuan-Staudamms von der Insel Philae auf die Nilinsel Agilkia versetzt, um ihn vor dem steigenden Wasserspiegel zu bewahren. Und alleine schon der Standort macht den kleinen Tempel zu einer der schönsten Sehenswürdigkeiten Ägypten. Auch wenn der Tempel an sich nichts Besonderes ist.
Assuan-Staudamm
Zum Abschluss unseres Tagesausflugs besuchten wir noch den Assuan-Staudamm. Zumindest ein kurzer Stopp muss schon sein. Es handelt sich hier immerhin um ein technisches Meisterwerk, das den Nil kontrolliert und zugleich Ägypten vor Überschwemmungen schützt. Der Staudamm wurde 1971 fertiggestellt. Die Staumauer ist 111 Meter hoch, 3830 Meter lang und an der Basis 980 Meter breit.
Der mächtige Nassersee, der sich an einer Seite der Mauer staut, ist unglaubliche 480 km lang und 180 Meter tief! Ein sehr eindrucksvoller Anblick.
Die zwei Felsentempel von Abu Simbel
Der nächste Tag begann für uns mitten in der Nacht. Schon um vier Uhr morgens starteten wir mit dem Bus von Assuan aus zu den Tempeln von Abu Simbel, die zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Ägypten gehören. Die Fahrt dauerte mehr als drei Stunden und der Weg führte uns entlang des Nasser-Stausees durch die nubische Wüste.
Die monumentalen Felsentempel wurden von Ramses II. erbaut und sind ein eindrucksvolles Symbol ägyptischer Macht. Sie wurden im 13. Jhd. v. Chr. direkt aus dem Fels gemeißelt, was sie zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit von Ägypten macht. Besonders der Tempel des Ramses ist bemerkenswert. Mit seiner Fassade, an der 31 Meter hohe Kolossalstatuen von Ramses II. thronen! Auch in der dahinter liegenden Säulenhalle säumen riesige Statuen den Weg. Ein unfassbarer Anblick.
Gleich daneben steht ein weiterer Felsentempel. Der Tempel der Hathor, den Ramses II für seine Frau Nefertari errichten ließ. Dieser ist viel kleiner und auch wesentlich schlichter gestaltet. Dennoch gehört seine Fassade unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten Ägypten dazu.
Übrigens ist der heutige Standort der Tempel nicht der ursprüngliche. Denn beim Bau des Assuan-Staudamms drohten sie im Nassersee zu versinken. Also wurden sie in ca. 1000 Teile zersägt und 65 Meter höher auf einer künstlichen Klippe wieder aufgebaut!
Sehenswürdigkeiten im Luxor-Tempel
Nachdem wir am nächsten Tag wieder entspannt in Luxor angekommen waren, näherte sich das Ende unserer Nilkreuzfahrt. Nur eine der Sehenswürdigkeiten Ägypten stand noch auf unserem Programm. Der majestätische Luxor-Tempel, der zwischen 1550 und 1060 v. Chr. erbaut wurde.
Vor seiner Entdeckung war der Tempel komplett vom Sand verdeckt und über ihm war ein Dorf erbaut worden. Inklusive der Moschee Abu al-Haggag aus dem 13. Jhd. Für die Ausgrabungen wurde das Dorf versetzt. Nur die Moschee steht heute noch auf den Mauern des Tempels. Gleich hinter dem Eingang an der linken Seite!
Vor dem Eingang, der von mächtigen Statuen flankiert wird, steht einer von ursprünglich zwei Obelisken. Der zweite befindet sich heute auf dem Place de la Concorde in Paris. Hinter dem Tor befindet sich ein Hof mit außerordentlich schönen Säulen und riesigen Statuen von Ramses II. Ein gigantischer Anblick. Unbedingt sehenswert ist auch die Sphingen-Allee vor dem Tempel. Du solltest auf jeden Fall einen kleinen Spaziergang entlang der Allee machen.
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